Fussball-Weltverband

FIFA-Chef Blatter gibt auf

FIFA-Chef Sepp Blatter auf seiner Pressekonferenz in Zürich, als er seinen Rücktritt verkündet.
FIFA-Chef Sepp Blatter auf seiner Pressekonferenz in Zürich, als er seinen Rücktritt verkündet. © dpa / picture alliance / Ennio Leanza
Von Hans-Jürgen Maurus · 02.06.2015
Kurz nach 18.30 Uhr war die Sensation perfekt: FIFA-Präsident Sepp Blatter gab seinen Rücktritt bekannt − nur vier Tage nach seiner Wiederwahl.
Er werde sein Amt zur Verfügung stellen, so Blatter in einer kurzen Rede auf einer hektisch improvisierten Pressekonferenz im FIFA-Hauptquartier.
Er liebe die FIFA über alles, so Blatter, doch die Herausforderungen würden einfach nicht aufhören. Der Verband brauche eine Umstrukturierung.
Der FIFA-Präsident wird einen außerordentlichen Kongress einberufen, um einen Nachfolger wählen zu lassen. Es brauche genügend Zeit, um einen geeigneten Kandidaten zu finden.
Er habe über sein Leben und seine 40 Jahre bei der FIFA nachgedacht, so der umstrittene Präsident des Fußball-Weltverbandes. Er liebe den Fußball und habe für den Verband immer nur das Beste gewollt. Er habe beim letzten Kongress erneut kandidiert, weil er dies für die beste Option gehalten habe. Er habe zwar ein Mandat bekommen, doch unterstützten nicht alle seine Wiederwahl, so Blatter nachdenklich. Widerstand komme auch von den Fans, von den Vereinen und jene, die den Sport inspirierten.
Blatter sprach nur wenige Minuten, Fragen wurden nicht zugelassen. Dann marschierte der Fußball-König zur Tür hinaus. Ein sang- und klangloser Abschied.
Domenico Scala, der interne Aufseher der FIFA, sprach von einer schwierigen und mutigen Entscheidung des FIFA-Präsidenten, doch sei dies ein verantwortlicher Schritt, um einen geregelten Übergang finden zu können.
Programmtipp: In der Sendung "Studio 9" um 22.30 Uhr sprechen wir mit unserem Sportredakteur Thomas Wheeler über Blatters Rücktritt. Wir fragen: War die heutige Erklärung eine Reaktion auf die Korruptionsvorwürfe gegen die FIFA?
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