Fußball und Gewalt
Die Gewalt in und um Fußballstadien ist kein neues Phänomen. Nur die Art der gewaltsamen Auseinandersetzungen haben sich offenbar geändert wie die jüngsten Krawalle in Slowenien und Italien zeigten. Die Welle der Ausschreitungen ist längst ein europäisches Problem.
Waren es einst brennende Autos, verwüstete Züge, Bahnhöfe und Straßenschlachten allerorten, die die Öffentlichkeit aufschreckten, so ist das Netzwerk der Gewalttäter inzwischen straff organisiert. Man überlässt den Tumult nicht mehr einem nichtigen Zufall, sondern verabredet Treffpunkt und Termin per Handy oder E-Mail. Einschlägige Hasstiraden finden sich auf den Webseiten der Wortführer. Auf Mitläufer wie einst kann man verzichten.
Über die Jahre haben sich die Ausschreitungen bei Meisterschaften und Pokalspielen zugespitzt, sobald italienische, englische, niederländische, türkische, russische, spanische oder skandinavische Vereine aufeinander treffen. Noch zu Zeiten des Eisernen Vorhangs prügelten sich ostdeutsche Fans mit polnischen Nachbarn. Die allwöchentlichen Krawalle in den Spielorten speziell der englischen und italienischen Ligen gehören seit Jahrzehnten zu den gewohnten Störungen der öffentlichen Ordnung.
Den umstrittenen EU-Beitritt der Türkei hat die internationale Rowdy-Szene längst für sich entschieden. Tritt eine türkische Mannschaft im EU-Raum an, müssen ihre Fans mit einer Einheitsfront aus Dänen, Briten, Niederländern oder Deutschen rechnen.
Die Hooligans, die hier ihr Unwesen treiben, sind eine eng verknüpfte Szene, die sich selbst organisiert. Schlägereien und gewaltsame Ausschreitungen entstehen aus gezielt ausgesuchten Situationen. Über Jahre haben sich die Ausschreitungen zu einer Art Gewaltritual entwickelt. Woche für Woche schlüpfen junge Männer - von denen viele ein unauffälliges Berufsleben führen - in die Rolle des entschlossenen Prüglers. Sie haben die Schlägereien und gewaltsamen Ausschreitungen in das beachtete Zentrum der Öffentlichkeit gelegt, also ins Fußballstadion. Die Jagdszenen aus den achtziger und neunziger Jahren, als Fanblöcke gewaltsam gestürmt wurden, scheinen vergessen. Die polizeilichen Maßnahmen zeigten Wirkung, mit perfektionierter Überwachung sowie strikter Trennung von Heim- und Gästefans. Der Einsatz von szenekundigen Einsatzkräften bis hin zum Stadionverbot hatte die Schlägereien aus den Elite-Ligen fast vertrieben. Damit auch aus der öffentlichen Wahrnehmung.
In den unteren Spielklassen aber existiert nach wie vor ein rechtsfreier Raum. Woche für Woche werden Schlägereien und Pöbeleien gemeldet. Ob in Dresden, Essen, Ulm, Berlin oder anderswo - die Randale kennt inzwischen keine Grenzen mehr. Speziell in Deutschland werden die Verantwortlichen daraus ihre Lehren ziehen müssen, will man im kommenden Jahr bei der Weltmeisterschaft kein blaues Wunder erleben. Alle erdenklichen Sicherheitskonzepte müssen überprüft werden, denn die Szene der gewaltbereiten Fußballfans hat längst die Weltmeisterschaft im Visier. Nicht in den Stadien werden die Fetzen fliegen - nein außerhalb - dort wo sich friedliche Fans vergnügen wollen.
Um eine harmonische Weltmeisterschaft zu garantieren, müssen die Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern schon im Vorfeld konsequent gegen potentielle Störer vorgehen. Hier müssen alle rechtlichen Mittel ausgeschöpft werden, denn von den gewaltbereiten Krawallmachern weltweit will sich keiner die WM entgehen lassen. Eine verstärkte internationale Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Hooligan-Tourismus, sowie der Einsatz modernster Kontrolltechniken und eine spezielle Fan-Gruppen-Begleitung sind daher unerlässlich. Hooligans der neuen Generation sind nicht nur Feinde des Fußballs sondern unserer Gesellschaft. Daher werden die enormen Sicherheitsvorkehrungen eine hohe Herausforderung aber auch ein hoher Preis sein, den wir alle zahlen müssen.
Dass ausgerechnet in Italien, wo der Fußball als vergöttertes Kulturgut gilt, wo die beste und attraktivste Liga beheimatet war, Stadien zu einem Tummelplatz für Neofaschisten werden, wo rassistische Parolen laut werden, Spielabbrüche und die Gewaltbereitschaft der Tifosis den Profifußball lähmen, stimmt nachdenklich. Der moralische und wirtschaftliche Niedergang des italienischen Fußballs ist übersehbar.
Die Hoffnungen im Jahr 2O12 die Europameisterschaft erneut dort auszutragen, dürften vorerst im Nebel der Mailänder Raketen verschwunden sein. Die Ausschreitungen zwischen Inter und dem AC Mailand der letzten Tage können sich überall wiederholen. Ebenso die Katastrophen von 1985 beim Europapokalfinale zwischen Turin und Liverpool im Brüsseler Heysel-Stadion, als 39 Menschen ihr Leben lassen mussten und weitere 44O verletzt wurden. Um das zu verhindern, sind alle gefordert. Der Sport darf sich nicht zum Spielball extremer Gruppierungen machen lassen.
Über die Jahre haben sich die Ausschreitungen bei Meisterschaften und Pokalspielen zugespitzt, sobald italienische, englische, niederländische, türkische, russische, spanische oder skandinavische Vereine aufeinander treffen. Noch zu Zeiten des Eisernen Vorhangs prügelten sich ostdeutsche Fans mit polnischen Nachbarn. Die allwöchentlichen Krawalle in den Spielorten speziell der englischen und italienischen Ligen gehören seit Jahrzehnten zu den gewohnten Störungen der öffentlichen Ordnung.
Den umstrittenen EU-Beitritt der Türkei hat die internationale Rowdy-Szene längst für sich entschieden. Tritt eine türkische Mannschaft im EU-Raum an, müssen ihre Fans mit einer Einheitsfront aus Dänen, Briten, Niederländern oder Deutschen rechnen.
Die Hooligans, die hier ihr Unwesen treiben, sind eine eng verknüpfte Szene, die sich selbst organisiert. Schlägereien und gewaltsame Ausschreitungen entstehen aus gezielt ausgesuchten Situationen. Über Jahre haben sich die Ausschreitungen zu einer Art Gewaltritual entwickelt. Woche für Woche schlüpfen junge Männer - von denen viele ein unauffälliges Berufsleben führen - in die Rolle des entschlossenen Prüglers. Sie haben die Schlägereien und gewaltsamen Ausschreitungen in das beachtete Zentrum der Öffentlichkeit gelegt, also ins Fußballstadion. Die Jagdszenen aus den achtziger und neunziger Jahren, als Fanblöcke gewaltsam gestürmt wurden, scheinen vergessen. Die polizeilichen Maßnahmen zeigten Wirkung, mit perfektionierter Überwachung sowie strikter Trennung von Heim- und Gästefans. Der Einsatz von szenekundigen Einsatzkräften bis hin zum Stadionverbot hatte die Schlägereien aus den Elite-Ligen fast vertrieben. Damit auch aus der öffentlichen Wahrnehmung.
In den unteren Spielklassen aber existiert nach wie vor ein rechtsfreier Raum. Woche für Woche werden Schlägereien und Pöbeleien gemeldet. Ob in Dresden, Essen, Ulm, Berlin oder anderswo - die Randale kennt inzwischen keine Grenzen mehr. Speziell in Deutschland werden die Verantwortlichen daraus ihre Lehren ziehen müssen, will man im kommenden Jahr bei der Weltmeisterschaft kein blaues Wunder erleben. Alle erdenklichen Sicherheitskonzepte müssen überprüft werden, denn die Szene der gewaltbereiten Fußballfans hat längst die Weltmeisterschaft im Visier. Nicht in den Stadien werden die Fetzen fliegen - nein außerhalb - dort wo sich friedliche Fans vergnügen wollen.
Um eine harmonische Weltmeisterschaft zu garantieren, müssen die Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern schon im Vorfeld konsequent gegen potentielle Störer vorgehen. Hier müssen alle rechtlichen Mittel ausgeschöpft werden, denn von den gewaltbereiten Krawallmachern weltweit will sich keiner die WM entgehen lassen. Eine verstärkte internationale Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Hooligan-Tourismus, sowie der Einsatz modernster Kontrolltechniken und eine spezielle Fan-Gruppen-Begleitung sind daher unerlässlich. Hooligans der neuen Generation sind nicht nur Feinde des Fußballs sondern unserer Gesellschaft. Daher werden die enormen Sicherheitsvorkehrungen eine hohe Herausforderung aber auch ein hoher Preis sein, den wir alle zahlen müssen.
Dass ausgerechnet in Italien, wo der Fußball als vergöttertes Kulturgut gilt, wo die beste und attraktivste Liga beheimatet war, Stadien zu einem Tummelplatz für Neofaschisten werden, wo rassistische Parolen laut werden, Spielabbrüche und die Gewaltbereitschaft der Tifosis den Profifußball lähmen, stimmt nachdenklich. Der moralische und wirtschaftliche Niedergang des italienischen Fußballs ist übersehbar.
Die Hoffnungen im Jahr 2O12 die Europameisterschaft erneut dort auszutragen, dürften vorerst im Nebel der Mailänder Raketen verschwunden sein. Die Ausschreitungen zwischen Inter und dem AC Mailand der letzten Tage können sich überall wiederholen. Ebenso die Katastrophen von 1985 beim Europapokalfinale zwischen Turin und Liverpool im Brüsseler Heysel-Stadion, als 39 Menschen ihr Leben lassen mussten und weitere 44O verletzt wurden. Um das zu verhindern, sind alle gefordert. Der Sport darf sich nicht zum Spielball extremer Gruppierungen machen lassen.