Fürchtet Euch nicht!
Etappenerfolg, Punktsieg, Waffenstillstand - die Vorläufigkeit des Erreichten kann man gar nicht klar genug kennzeichnen. Aber immerhin: der Laden ist der Chefin nicht um die Ohren geflogen.
Und wer hätte das gedacht, nach der miserablen Leistung, genauer: dem pubertären Verhalten der – nein, nicht geführten, sondern betreuten – Koalitionsspielschar. Selbstzerlegung ist kräftezehrend. Viele CDU-Mitglieder – von den nichtorganisierten Wählerinnen und Wählern ganz zu schweigen – rauften sich die Haare, wenn sich die Wildsäue einmal wieder in die Gurkentruppe verkeilten. Und die Funktionsträger mussten in den Kreis- und Ortsverbänden erklären, warum nicht nur Opposition Mist ist, sondern auch Regierungsarbeit zum Himmel stinken kann. Viele hatten die Nase voll.
Diesen Empfindlichkeiten hat Angela Merkel Rechnung getragen. Sie hat die Missstimmung – oder besser gesagt: Mist-Stimmung - zumindest parfümieren können: durch Selbstkritik, durch ihre Besinnung auf das hohe C im Parteinamen verbunden mit dem Ausruf, nicht zuviel Islam sei das Problem sondern zu wenig Christentum – so etwas kommt an in der CDU.
Also: eine gelungene Rede, passable Wahlergebnisse auch für ihren Generalsekretär, Wolfgang Schäuble zunächst gerettet, die alten Wilden sind weg - ihre Nachfolger als Vizeparteivorsitzende sind machtpolitisch bis aufs weitere Stellvertreter-chen, allesamt Merkel-Gewächse - Ergebenheitsadressen des Mittelstands-Störenfriedes Schlarmann, die Wehrpflicht unfallfrei ausgesetzt, eine beeindruckende und im wahrsten Sinne des Wortes Gewissen-hafte Diskussion über die Präimplantationsdiagnostik. In dubio pro vita.
Die Laufzeit einiger Aussagen der Parteichefin wird vermutlich nicht verlängert: der Aufruf zum Lagerwahlkampf – christlich-liberal gegen Rot-Rot-Grün - könnte schon am Abend des 27. März in Stuttgart und Mainz in der Tonne verschwinden: Wer kettet sich schon an einen Ertrinkenden, wenn er ins Rettungsboot steigen kann?
Die Grünen nerven die Union gewaltig. Selbst Schuld, kann man da aber nur sagen: Hotel-Subventionen und Elterngeldkürzungen verletzen nun einmal den bürgerlichen Gerechtigkeitssinn. Ein anderes Problem ist nicht hausgemacht: Je erkennbarer sich die SPD aus der Gewichtsklasse der Volksparteien verabschiedet, desto unförmiger erscheint die CDU. Das Sortiment eines Fachgeschäftes ist zumal für die Laufkundschaft nun einmal überschaubarer als das Angebot eines Groß-Kaufhauses.
Gemeinsam. Für ein starkes Deutschland, war an der Stirnseite der Karlsruher Messehalle zu lesen. Eine Zeitung kommentierte, eigentlich hätte es heißen müssen: der Friede sei mit Euch. Besser noch passte - nicht zuletzt zur Vorweihnachtszeit: Fürchtet Euch nicht. Die CDU hat sich Mut zugeredet. Und das hat gewirkt. Vorläufig.
Links bei dradio.de:
CDU votiert gegen Gentests an Embryonen -
Präimplantationsdiagnostik im Zentrum des Parteitags
CDU stimmt für Aussetzung der Wehrpflicht -
Merkel als Unionsvorsitzende wiedergewählt
Diesen Empfindlichkeiten hat Angela Merkel Rechnung getragen. Sie hat die Missstimmung – oder besser gesagt: Mist-Stimmung - zumindest parfümieren können: durch Selbstkritik, durch ihre Besinnung auf das hohe C im Parteinamen verbunden mit dem Ausruf, nicht zuviel Islam sei das Problem sondern zu wenig Christentum – so etwas kommt an in der CDU.
Also: eine gelungene Rede, passable Wahlergebnisse auch für ihren Generalsekretär, Wolfgang Schäuble zunächst gerettet, die alten Wilden sind weg - ihre Nachfolger als Vizeparteivorsitzende sind machtpolitisch bis aufs weitere Stellvertreter-chen, allesamt Merkel-Gewächse - Ergebenheitsadressen des Mittelstands-Störenfriedes Schlarmann, die Wehrpflicht unfallfrei ausgesetzt, eine beeindruckende und im wahrsten Sinne des Wortes Gewissen-hafte Diskussion über die Präimplantationsdiagnostik. In dubio pro vita.
Die Laufzeit einiger Aussagen der Parteichefin wird vermutlich nicht verlängert: der Aufruf zum Lagerwahlkampf – christlich-liberal gegen Rot-Rot-Grün - könnte schon am Abend des 27. März in Stuttgart und Mainz in der Tonne verschwinden: Wer kettet sich schon an einen Ertrinkenden, wenn er ins Rettungsboot steigen kann?
Die Grünen nerven die Union gewaltig. Selbst Schuld, kann man da aber nur sagen: Hotel-Subventionen und Elterngeldkürzungen verletzen nun einmal den bürgerlichen Gerechtigkeitssinn. Ein anderes Problem ist nicht hausgemacht: Je erkennbarer sich die SPD aus der Gewichtsklasse der Volksparteien verabschiedet, desto unförmiger erscheint die CDU. Das Sortiment eines Fachgeschäftes ist zumal für die Laufkundschaft nun einmal überschaubarer als das Angebot eines Groß-Kaufhauses.
Gemeinsam. Für ein starkes Deutschland, war an der Stirnseite der Karlsruher Messehalle zu lesen. Eine Zeitung kommentierte, eigentlich hätte es heißen müssen: der Friede sei mit Euch. Besser noch passte - nicht zuletzt zur Vorweihnachtszeit: Fürchtet Euch nicht. Die CDU hat sich Mut zugeredet. Und das hat gewirkt. Vorläufig.
Links bei dradio.de:
CDU votiert gegen Gentests an Embryonen -
Präimplantationsdiagnostik im Zentrum des Parteitags
CDU stimmt für Aussetzung der Wehrpflicht -
Merkel als Unionsvorsitzende wiedergewählt