Für Frieden und Mitmenschlichkeit

In Wiesbaden hat der Dalai Lama hat vor rund 20.000 Zuhörern für mehr Frieden, Mitmenschlichkeit und Geduld geworben. Im Kurpark der hessischen Landeshauptstadt sagte das religiöse Oberhaupt des tibetischen Buddhismus, in leidvollen Situationen dennoch das Gute zu suchen, habe ihm geholfen, 46 Jahre Exil zu überstehen. Geduld heiße nicht Kapitulation.
Zugleich brachte der Religionsführer seine Hoffnung zum Ausdruck, in absehbarer Zeit in seine Heimat zurückzukehren. Seinen 70. Geburtstag feiere er nicht in Lhasa, der tibetischen Hauptstadt, dann müsse es eben der 80. sein, sagte er. Seit seiner Flucht 1950 setzt sich der Dalai Lama für einen friedlichen Ausgleich mit Peking ein.

Am Mittwoch hatte der Dalai Lama den hessischen Friedenspreis bekommen. Heute überreichte ihm der hessische Ministerpräsident Roland Koch ein Buch mit tausenden Glückwunschadressen, die ihm Anhänger per Internet zu seinem 70. Geburtstag am 6. Juli geschickt hatten. Außerdem legten Besucher zahlreiche Geschenke am Eingang des Kurparks nieder.

Koch unterstrich seine Forderung an China nach einer anderen Tibet-Politik. Die Besucher seien in dem Wunsch vereint, dass das tibetische Volk das Recht erhalte, so zu leben wie es wolle. Der Dalai Lama müsse nach fast fünfzigjährigem Exil nochmals die Chance haben, sein Land wieder zu sehen.