Für die gleiche Arbeit schlechter bezahlt

06.03.2009
Anlässlich des Weltfrauentags am Sonntag hat die Hamburger Wirtschaftsprofessorin Sonja Bischoff ihren Geschlechtsgenossinnen geraten, sich offensiver zu vermarkten und eine leistungsabhängige Bezahlung zu fordern. Die Leistung von Frauen im Beruf werde noch immer nicht in dem Maß gewürdigt wie die der Männer, sagte Bischoff.
Frauen seien Vorurteilen ausgesetzt und würden deswegen oft für die gleiche Arbeit schlechter bezahlt, sagte Bischoff im Deutschlandradio Kultur. Dies liege auch an alten Rollenbildern: "Den Männern (werden) mehr Kompetenzen zugeschrieben als den Frauen", so die Professorin. Frauen müssten "nicht erst Kinder (. . .) bekommen und Auszeiten (. . .) nehmen, um weniger zu verdienen - es genügt schon, Frau zu sein", sagte Bischoff.

Frauen sollten darauf achten, in Verhandlungen mit dem Arbeitgeber genug zu fordern, sagte Bischoff. Wichtig sei auch die Übernahme von Personalverantwortung, weil das Gehalt oft auch abhängig von der Anzahl der untergebenen Mitarbeiter sei. Vor allen Dingen sollten Frauen aber darauf achten, auch "variable Gehaltsbestandteile" zu bekommen.

"In dem Maße, wie Gehälter leistungs- und erfolgsabhängige Gehaltsbestandteile enthalten, steigen sie - auch in schlechten Zeiten", sagte die Professorin. Es werde wohl noch 50 Jahre dauern, bis Männer und Frauen in Deutschland für die gleiche Leistung auch gleich bezahlt würden, so Bischoff.

Das vollständige Interview mit Sonja Bischoff können Sie mindestens bis zum 6. August 2009 in unserem Audio-on-demand-Angebot nachhören. ( MP3-Audio I. und MP3-Audio II. )