Früherer MDR-Unterhaltungschef räumt in Betrugsprozess Vorwürfe ein

    Der ehemalige TV-Unterhaltungschef des Mitteldeutschen Rundfunks, Udo Foht
    Udo Foht war von 1991 bis 2011 Unterhaltungschef des MDR © picture alliance / dpa / Arno Burgi
    Der ehemalige MDR-Unterhaltungschef Udo Foht hat vor dem Leipziger Landgericht zugegeben, mit großen Geldsummen jongliert und Menschen getäuscht zu haben. Die Staatsanwaltschaft hatte den 71-Jährigen wegen Betrugs, Untreue, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung angeklagt. Foht gab zu, dass er in seinen letzten Jahren als Unterhaltungschef des ARD-Senders immer wieder verschiedene Musikmanager und TV-Produzenten um Darlehen gebeten hatte. Das Geld habe er benötigt, um Sendungen im MDR umsetzen zu können. Er habe gewusst, dass er die zumeist fünfstelligen Summen nicht pünktlich würde zurückzahlen können. Sein Verhalten begründete er damit, dass er besessen von seiner Arbeit gewesen sei und seine Vorstellung der Unterhaltung habe verwirklichen wollen. Beim MDR sei er jedoch an finanzielle Grenzen gestoßen. Er sei ständig damit beschäftigt gewesen, Löcher zu stopfen. Das meiste Geld brauchte Foht seiner Erklärung zufolge für eine Reportage-Sendung, die ausgewanderte Menschen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in aller Welt porträtierte. Die Sendung sei erfolgreich, aber aufwendig gewesen. Mit der Art der Finanzierung habe er Menschen getäuscht und wolle sich entschuldigen. Der Skandal war 2011 ans Licht gekommen. Der MDR hatte Foht damals gekündigt; ein Arbeitsgerichtsprozess endete mit einem Vergleich. Foht gilt auch als Entdecker von Stars wie Florian Silbereisen.