Frontaler Zusammenstoß in Apulien

Viele Tote bei Zugunglück in Italien

Zwei Züge sind im Süden Italiens aufeinandergeprallt, die ersten Waggons sind entgleist.
Eisenbahn-Unglück im Süden Italiens: Zwei Züge sind frontal aufeinander geprallt. © picture alliance / dpa / Italian Fire Brigade
Von Jan-Christoph Kitzler · 12.07.2016
In Süditalien sind zwei Züge frontal zusammengestoßen. Dabei kamen mindestens 20 Menschen ums Leben, zahlreiche weitere wurden verletzt. Der Unfall ereignete sich gegen Mittag zwischen Corato und Ruvo in der Region Apulien.
Schreckliche Bilder eines schrecklichen Unglücks überträgt das Italienische Fernsehen. Die beiden Züge waren frontal zusammengestoßen – offenbar mit großer Geschwindigkeit. Die Wagons haben sich ineinander gebohrt, vier von ihnen sind völlig zerstört.
Die Rettungskräfte waren schnell am Einsatzort, obwohl das Unglück in einer ländlichen Gegend Apuliens passiert ist. Hubschrauber, Rettungswagen, recht schnell wurde ein Feldlazarett aufgebaut.

Zahl der Opfer unübersichtlich

Die Zahl der Opfer ist zunächst unübersichtlich – und sie bleibt es weiter. Einige Passagiere waren in den Trümmern eingeklemmt, Verletzte konnten geborgen werden – einige von ihnen sind sehr schwer verletzt. Provinzpräsident Francesco Schittulli mit einem ersten Überblick:
"Die Lage ist sehr ernst, wir haben jetzt 20 Tote, viele Verletzte im Krankenhaus von Andria sind in kritischem Zustand. Deshalb die Bitte: wir brauchen für unsere Krankenhäuser in Andria und Barletta Blutspenden, vor allem der Gruppe Null, aber auch andere. Da gibt es gerade Bedarf."
Bei dem Zugunglück in Italien hat es viele Tote und Verletzte gegeben.
Bei dem Zugunglück in Italien hat es viele Tote und Verletzte gegeben.© picture alliance / dpa / Italienische Feuerwehr

Bahnstrecke ist eingleisig

Die Bahnstrecke zwischen Andria und Corato ist eingleisig. Und wird von einer Privatbahn bedient, die recht neue Züge im Einsatz hat und einen tadellosen Ruf. Massimo Mazzilli, der Bürgermeister der Gemeinde Corato ist auch deshalb erschüttert, weil die Strecke demnächst ein zweites Gleis bekommen sollte:
"Das tut mir leid, denn das ist eine sehr viel benutzte Bahnstrecke, die wir jeden Tag nutzen. Aber das ist zu einer Zeit passiert, wo die Schulen schon geschlossen haben. Und die Hoffnung ist, dass das eine Zeit, mitten am Vormittag war, wo nicht die großen Menschenmassen reisen."
Die Unfallursache ist weiter unklar. Eigentlich hätte an der Strecke ein elektronisches Warnsystem funktionieren müssen. Ob die beiden Züge gleichzeitig wegen einer Signalstörung oder wegen menschlichen Versagens auf der Strecke waren ist unklar.
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