Friedrich Küppersbusch zum Klimastreik

Gewaltfrei und kraftvoll

12:05 Minuten
Greta Thunberg (M), zu Besuch bei Klimaaktivisten im Hambacher Forst, in der Nähe eines Braunkohletagebaus.
Küppersbusch fühlt sich angesichts von "Fridays für Future" an die sozialen Bewegungen Anfang der 1980er-Jahre erinnert. © picture alliance / dpa / Oliver Berg
Friedrich Küppersbusch und Studierende im Gespräch mit Korbinian Frenzel · 19.09.2019
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Die Schülerproteste "Fridays for Future" haben das Thema Klimaschutz zum Topthema gemacht, sagt der Journalist Friedrich Küppersbusch bei einer Diskussion mit Studierenden. Der Druck auf die Politik sei eminent.
Die Schülerstreiks für den Klimaschutz erreichen an diesem Freitag einen weiteren Höhepunkt: Weltweit sind junge Menschen aufgerufen, vom Unterricht fern zu bleiben und auf die Straße zu gehen. Allein in Deutschland sind laut der Organisation "Fridays for Future" in mehr als 500 Städten Demonstrationen geplant.

Kein Konflikt, wenn alle einer Meinung sind

Was von einem Schülerstreik zu halten ist, der weitestgehend im Konsens zwischen Eltern, Lehrkräften und Kindern stattfindet, ist Thema unserer Sendung mit dem Journalisten Friedrich Küppersbusch sowie Berliner Studierenden.
"Ein gesellschaftlicher Konflikt geht doch nicht so, dass alle einer Meinung sind", wirft Friedrich Küppersbusch ein. Er freue sich, wenn Menschen engagiert sind, ihre Meinung äußern. Und er freue sich, wenn die sagen, "dafür nehme ich auch was in Kauf".
Eine Studentin bringt hingegen die Frage auf, warum bei den Klima-Protesten von Streik gesprochen werde und nicht von einer Bewegung. Der Begriff Streik sei ihrer Auffassung nach "ein bisschen negativ" besetzt. Der Klimaschutz sei eine "riesige Gemeinschaftsaufgabe", dabei sollten Generationenkonflikte oder auch Konflikte zwischen Ethnien keine Rolle spielen.

Klimaschutz ist Topthema

Küppersbusch fühlt sich angesichts von "Fridays für Future" an die sozialen Bewegungen Anfang der 1980er-Jahre erinnert - "für Frauen, gegen Nachrüstung, für Umweltschutz, gegen Atomkraft"; damals hätten sich die Aktivisten und Demonstranten allerdings "eine schreckliche Gewaltdebatte" eingehandelt, meint er. Ihre Themen seien schlecht durchgedrungen, weil es immer hieß: "Ihr müsst erstmal der Gewalt abschwören."
Das sei heute anders. Die Klimaschutz-Bewegung kommt gewaltfrei daher. Der Bewegung sei es gelungen, ihr Thema an Platz Nummer eins zu setzen. Der Druck auf die Politik sei eminent.
(huc)

Die ganze Sendung mit unseren Gästen zum Nachhören:
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