Friedensnobelpreis-Komitee verurteilt Einstufung Dmitri Muratows als "ausländischer Agent"

    Der russische Journalist Dmitri Andrejewitsch Muratow bei einem Interview in einem Radiostudio in Moskau
    Der russische Journalist Dmitri Andrejewitsch Muratow hat im Jahr 2021 den Friedensnobelpreis bekommen. © IMAGO / SNA
    02.09.2023
    Das norwegische Friedensnobelpreis-Komitee hat Moskaus Einstufung des Journalisten Dmitri Muratow als "ausländischer Agent" verurteilt. Sie sei ein Versuch, den russischen Journalisten "zum Schweigen zu bringen". Muratow sei 2021 für seine Bemühungen um die Förderung der Meinungsfreiheit sowie des unabhängigen Journalismus mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden, sagte die Vorsitzende des Komitees, Berit Reiss-Andersen, am Samstag. Die Anschuldigungen gegen den Herausgeber der wichtigsten unabhängigen russischen Zeitung, Nowaja Gaseta, bezeichnete sie als "politisch motiviert". Das Nobel-Komitee stehe weiterhin hinter der "wichtigen Arbeit" Muratows und der von ihm herausgegebenen Zeitung. Russland hatte Muratow am Freitag zum "ausländischen Agenten" erklärt. Das Justizministerium begründete den Schritt mit dem Vorwurf, der Journalist habe "ausländische Plattformen genutzt, um Meinungen zu verbreiten, die darauf abzielen, eine negative Haltung gegenüber der Außen- und Innenpolitik der Russischen Föderation zu bilden". Die Einstufung als "ausländischer Agent" ist mit einem erheblichen Verwaltungsaufwand verbunden und verpflichtet Einzelpersonen oder Organisationen zur Offenlegung ihrer Finanzierungsquellen.