Freuds Erben
Berlin wurde in den 1920ger Jahren neben Wien das intellektuelle Zentrum der jungen Psychoanalyse. Hier entstand noch zwei Jahre eher als in Wien ein psychoanalytisches Lehrinstitut. Aufstrebende Größen des Faches kamen in die deutsche Hauptstadt, unter ihnen Otto Fenichel, Erich Fromm und Wilhelm Reich.
Der Glanz jedoch währte nur wenige Jahre. Er fand sein Ende mit der nationalsozialistischen Herrschaft. Zahlreiche Psychoanalytiker mussten damals Deutschland verlassen, weil sie Juden waren. Die "Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft" passte sich dem Zeitgeist an und legte den noch verbliebenen jüdischen Mitgliedern 1935 nah, auszutreten. Schon 1933 hatten zwei nicht jüdische Funktionäre der Gesellschaft ein Memorandum verfasst. In dem hieß es, die Psychoanalyse bemühe sich, "unfähige Weichlinge zu lebenstüchtigen Menschen" zu machen.
Die Leitung des Psychotherapeutischen Instituts in Berlin übernahm ein Vetter von Hermann Göring. Der Begriff "Psychoanalyse", von den Nazis als "jüdische Seelenzersetzung" diskreditiert, durfte bald nicht mehr verwendet werden. Die "Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft", die als Vereinigung der Anhänger Siegmund Freuds galt, löste sich schließlich auf Druck der Nazis auf.
Erst 1950 gründeten deutsche Psychoanalytiker die "Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft" wieder. Dabei kam es zu Kontroversen über das Verständnis der Freudschen Lehre. Eine Gruppe um Carl Müller-Braunschweig, einer der Autoren des Memorandums von 1933, spaltete sich ab und gründete die "Deutsche Psychoanalytische Vereinigung". Diese wurde von der Internationalen Vereinigung als einzige deutsche Organisation anerkannt. Der "Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft" indessen wurde vorgeworfen, sich noch nicht ausreichend mit der Geschichte ihrer Disziplin während der Nazizeit auseinander gesetzt zu haben. Die internationale Anerkennung auch dieser Standesorganisation erfolgte erst 2001.
Die Leitung des Psychotherapeutischen Instituts in Berlin übernahm ein Vetter von Hermann Göring. Der Begriff "Psychoanalyse", von den Nazis als "jüdische Seelenzersetzung" diskreditiert, durfte bald nicht mehr verwendet werden. Die "Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft", die als Vereinigung der Anhänger Siegmund Freuds galt, löste sich schließlich auf Druck der Nazis auf.
Erst 1950 gründeten deutsche Psychoanalytiker die "Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft" wieder. Dabei kam es zu Kontroversen über das Verständnis der Freudschen Lehre. Eine Gruppe um Carl Müller-Braunschweig, einer der Autoren des Memorandums von 1933, spaltete sich ab und gründete die "Deutsche Psychoanalytische Vereinigung". Diese wurde von der Internationalen Vereinigung als einzige deutsche Organisation anerkannt. Der "Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft" indessen wurde vorgeworfen, sich noch nicht ausreichend mit der Geschichte ihrer Disziplin während der Nazizeit auseinander gesetzt zu haben. Die internationale Anerkennung auch dieser Standesorganisation erfolgte erst 2001.