Freie Fahrt für Hatice
Der schwarze Schleier flattert im Wind, die Frau sitzt auf einem kleinen Fahrrad, unsicher noch, aber laut lachend. Eine Türkin aus Berlin probiert zum ersten Mal, Rad zu fahren und hat sichtlich Spaß dabei. Immer mehr Frauen in Berlin und Hamburg besuchen Radfahrkurse für Migrantinnen.
In den Großstädten werden diese Kurse u.a. von der Polizei, der Volkshochschule und Sportlehrern angeboten, zum Teil gefördert als Maßnahme für Integration. Denn Radfahren lernen heißt für die Einwanderinnen aus überwiegend muslimischen Ländern nicht nur mehr Sportlichkeit. Mit dem Sprung auf den Drahtesel verändert sich oft ihr ganzes Leben. Sie können ihren Stadtteil verlassen, ohne Geld für ein Bus- oder Straßenbahnticket ausgeben zu müssen. Sie lernen neue Frauen und Gegenden kennen, werden gesünder, selbstbewusster und mutiger. Dass diese Entwicklung nicht von allen positiv gesehen wird, ist klar. Manch arabischer oder türkischer Ehemann steht am Rand des Übungsfeldes und schaut seiner Frau bei ihrem neuen Hobby eher skeptisch zu.
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