Frech und freigeistig
Mit seinen feinen, bösen, frechen Liedern hat der Musiker und Kabarettist Tom van Hasselt bereits mehrere Preise gewonnen. Als Inspirationsquelle für seine Stücke dienen ihm Georg Kreisler - und die Philosophie. Denn Philosophie ist Kunst, meint der 31-Jährige Wahlberliner.
Das Leben ist ein Kabarett-Programm, irgendwie hört es auf und irgendwie fängt´s an. Das Dazwischen, das reimt sich irgendwie zusammen. Ja, das Leben ist ein Kabarett-Programm.
Philosophie hat er studiert und natürlich Musik. Denn Philosophie, das sei Kunst, meint Tom van Hasselt, und eine unaufhörliche Inspirationsquelle für seine Lied-Texte.
"Ich finde, bei Philosophie geht es immer um alles. Und das ist auch so die Anmaßung, aber irgendwie auch das Sympathische. Das ist bei mir auch so ein Stück weit Faulheit, mich mit Details zu befassen, dann frag ich immer weiter und gehe auf's Ganze."
Das Leben ist 'ne Schachtel mit Pralinen, man weiß nie, was man kriegt, deshalb sollten Sie sich bedienen. Das wussten Sie noch nicht? Na, deshalb sag ich es Ihnen. Das Leben ist 'ne Schachtel mit Pralinen.
Wenn Tom van Hasselt sich ans Klavier setzt, ist er in seinem Element.
" ... das ist mein Terrain, auf dem ich mich austoben kann, die Tasten."
Die blonden Haare seines Ponys fallen ihm ins jugendliche Gesicht, seine blauen Augen fixieren mal das Klavier, mal intensiv - über die Schulter - den Zuhörer. Minutenlang kann er so weiterspielen, ohne auch nur eine Sekunde seine Hände auf den Tasten zu überprüfen. Warum auch? Das Klavier ist sein bester Freund.
"Ja, das ist eine schöne Bezeichnung. Ich hab ja mit fünf angefangen, davor selbst ausprobiert, und dann hieß es: Der Kleine braucht Klavierunterricht - es war selbstverständlich. Es gab dann in der Pubertät mal 'ne Phase, wo ich aufhören wollte ... aber das war nur ein kurzer Trotz."
Das Leben ist so manches, ja es kann alles sein, man muss es nur behaupten, dann leuchtet es jedem ein, soviel dient uns als Metapher für das Leben. Doch wofür ist das Leben die Metapher? Metaphysik, sag du es mir …
Aufgewachsen ist der schmale junge Mann, der beim Erzählen gerne in die Ferne schaut, in Korschenbroich am Niederrhein. Seine Familie - beide Eltern Ärzte - nein, die habe den Grundstein für seine Musik-Faszination nicht gelegt.
"Das ist mehr so aus dem Nichts gekommen bei mir ..."
Der heute 31-Jährige ließ sich als Jugendlicher vielmehr durch die Musical- und Kabarett-AG´s an seiner Schule anregen, selbst Lieder aufzuschreiben. Und er hatte damit Erfolg: beim Wettbewerb Jugend musiziert.
"Aber ich war jetzt nie da so vorne vorbei, das waren mehr die Kinder der Juroren, die die ersten Plätze gemacht haben, ich hab den dritten Preis gemacht und hab das dann als Erfolg verbucht und in meinen Lebenslauf geschrieben."
Glücklich sein ist scheiße, glücklich sein ist hart, Glück ist für den dreisten Idiot. Glück, ich insistiere, ist mir viel zu flach, Glück ist was für Tiere und nichts für mich, denn ich denk nach.
Sein erstes großes Vorbild: natürlich der Österreicher Georg Kreisler mit seinen makaberen und politisch unkorrekten Liedern, wer sonst! Er sei damals der absolute Maßstab gewesen, meint Tom van Hasselt.
"... nach wie vor brillant geschrieben, die Sachen, aber es sind so viele dazugekommen, die ich toll finde, oder wo ich inspiriert werde. Wecker, Element of Crime, Friedrich Holländer, weil der sowohl musikalisch als auch textlich ein sehr hohes Niveau hat, immer."
1989 - mit gerade 11 Jahren - führte er schließlich in Mönchengladbach sein erstes abendfüllendes Kabarett-Programm auf, "Am Arsch des Jahrtausends". Es bringt ihm unter anderem den Bielefelder Kabarettpreis ein und den Kabarett-Kaktus München.
Und was ist er nun heute, nach Auftritten im Düsseldorfer Kommödchen, in den Hamburger Kammerspielen und mit festem Wohnsitz in der Hauptstadt, zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn? Kabarettist, Liedermacher, Comedian?
"Jetzt kann ich ausholen bei den ganzen Labels und Bezeichnungen, dass das mehr so ein notwendiges Übel ist, eine Kleidung, die man sich anziehen muss, aber eigentlich will man sich selber zeigen und sonst nichts."
Wir sind die autonomen Zellen, und von einem ganz speziellen, höchst originellen Format ...
Tom van Hasselts neuestes Werk, zuletzt im Dezember 2009 in Berlin aufgeführt, heißt "Dr. Ich". Ein Musical über einen Hirnforscher, der bei dem Versuch, seine Gehirnzellen zu isolieren, in seinem Darm landet.
Von uns vieren ist jeder ein Unikat, wir sind die letzten unserer Art, setz dich, diese Wahrheit ist hart, wir sind die letzten unserer Art …
Sieben Sänger und Schauspieler stellen verschiedene Bakterien dar, die im menschlichen Darm vorkommen können - wie zum Beispiel Heliobacter Pylori - und schildern auf höchst humorvolle Weise deren Eigenleben.
"Eine faszinierende Metapher für die Welt, in der wir als Menschen leben."
Der beste Zuhörer und Kritiker für seine Stücke, der wohne übrigens bei ihm zuhause: Sein Sohn, fünf Jahre.
"Er liebt die Musik und er hat auch ein sehr gutes Gespür für Dramaturgie, er weiß, an welchen Stellen wird es jetzt spannend oder lustig, das hat er schon raus, und da freu ich mich schon, einen kompetenten Kritiker in der Familie zu haben."
Ich spiel so gern Verstecken mit mir selbst, ich lösch' einfach das Licht in meiner Seele und merk' nicht, wie ich mich von dannen stehle, dann such' ich mich und finde nichts, als einen leeren Fleck, denn ich bin in meinem Geheimversteck …
Service:
Mehr Informationen über Auftritte und CD's von Tom van Hasselt finden Sie im Internet.
Philosophie hat er studiert und natürlich Musik. Denn Philosophie, das sei Kunst, meint Tom van Hasselt, und eine unaufhörliche Inspirationsquelle für seine Lied-Texte.
"Ich finde, bei Philosophie geht es immer um alles. Und das ist auch so die Anmaßung, aber irgendwie auch das Sympathische. Das ist bei mir auch so ein Stück weit Faulheit, mich mit Details zu befassen, dann frag ich immer weiter und gehe auf's Ganze."
Das Leben ist 'ne Schachtel mit Pralinen, man weiß nie, was man kriegt, deshalb sollten Sie sich bedienen. Das wussten Sie noch nicht? Na, deshalb sag ich es Ihnen. Das Leben ist 'ne Schachtel mit Pralinen.
Wenn Tom van Hasselt sich ans Klavier setzt, ist er in seinem Element.
" ... das ist mein Terrain, auf dem ich mich austoben kann, die Tasten."
Die blonden Haare seines Ponys fallen ihm ins jugendliche Gesicht, seine blauen Augen fixieren mal das Klavier, mal intensiv - über die Schulter - den Zuhörer. Minutenlang kann er so weiterspielen, ohne auch nur eine Sekunde seine Hände auf den Tasten zu überprüfen. Warum auch? Das Klavier ist sein bester Freund.
"Ja, das ist eine schöne Bezeichnung. Ich hab ja mit fünf angefangen, davor selbst ausprobiert, und dann hieß es: Der Kleine braucht Klavierunterricht - es war selbstverständlich. Es gab dann in der Pubertät mal 'ne Phase, wo ich aufhören wollte ... aber das war nur ein kurzer Trotz."
Das Leben ist so manches, ja es kann alles sein, man muss es nur behaupten, dann leuchtet es jedem ein, soviel dient uns als Metapher für das Leben. Doch wofür ist das Leben die Metapher? Metaphysik, sag du es mir …
Aufgewachsen ist der schmale junge Mann, der beim Erzählen gerne in die Ferne schaut, in Korschenbroich am Niederrhein. Seine Familie - beide Eltern Ärzte - nein, die habe den Grundstein für seine Musik-Faszination nicht gelegt.
"Das ist mehr so aus dem Nichts gekommen bei mir ..."
Der heute 31-Jährige ließ sich als Jugendlicher vielmehr durch die Musical- und Kabarett-AG´s an seiner Schule anregen, selbst Lieder aufzuschreiben. Und er hatte damit Erfolg: beim Wettbewerb Jugend musiziert.
"Aber ich war jetzt nie da so vorne vorbei, das waren mehr die Kinder der Juroren, die die ersten Plätze gemacht haben, ich hab den dritten Preis gemacht und hab das dann als Erfolg verbucht und in meinen Lebenslauf geschrieben."
Glücklich sein ist scheiße, glücklich sein ist hart, Glück ist für den dreisten Idiot. Glück, ich insistiere, ist mir viel zu flach, Glück ist was für Tiere und nichts für mich, denn ich denk nach.
Sein erstes großes Vorbild: natürlich der Österreicher Georg Kreisler mit seinen makaberen und politisch unkorrekten Liedern, wer sonst! Er sei damals der absolute Maßstab gewesen, meint Tom van Hasselt.
"... nach wie vor brillant geschrieben, die Sachen, aber es sind so viele dazugekommen, die ich toll finde, oder wo ich inspiriert werde. Wecker, Element of Crime, Friedrich Holländer, weil der sowohl musikalisch als auch textlich ein sehr hohes Niveau hat, immer."
1989 - mit gerade 11 Jahren - führte er schließlich in Mönchengladbach sein erstes abendfüllendes Kabarett-Programm auf, "Am Arsch des Jahrtausends". Es bringt ihm unter anderem den Bielefelder Kabarettpreis ein und den Kabarett-Kaktus München.
Und was ist er nun heute, nach Auftritten im Düsseldorfer Kommödchen, in den Hamburger Kammerspielen und mit festem Wohnsitz in der Hauptstadt, zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn? Kabarettist, Liedermacher, Comedian?
"Jetzt kann ich ausholen bei den ganzen Labels und Bezeichnungen, dass das mehr so ein notwendiges Übel ist, eine Kleidung, die man sich anziehen muss, aber eigentlich will man sich selber zeigen und sonst nichts."
Wir sind die autonomen Zellen, und von einem ganz speziellen, höchst originellen Format ...
Tom van Hasselts neuestes Werk, zuletzt im Dezember 2009 in Berlin aufgeführt, heißt "Dr. Ich". Ein Musical über einen Hirnforscher, der bei dem Versuch, seine Gehirnzellen zu isolieren, in seinem Darm landet.
Von uns vieren ist jeder ein Unikat, wir sind die letzten unserer Art, setz dich, diese Wahrheit ist hart, wir sind die letzten unserer Art …
Sieben Sänger und Schauspieler stellen verschiedene Bakterien dar, die im menschlichen Darm vorkommen können - wie zum Beispiel Heliobacter Pylori - und schildern auf höchst humorvolle Weise deren Eigenleben.
"Eine faszinierende Metapher für die Welt, in der wir als Menschen leben."
Der beste Zuhörer und Kritiker für seine Stücke, der wohne übrigens bei ihm zuhause: Sein Sohn, fünf Jahre.
"Er liebt die Musik und er hat auch ein sehr gutes Gespür für Dramaturgie, er weiß, an welchen Stellen wird es jetzt spannend oder lustig, das hat er schon raus, und da freu ich mich schon, einen kompetenten Kritiker in der Familie zu haben."
Ich spiel so gern Verstecken mit mir selbst, ich lösch' einfach das Licht in meiner Seele und merk' nicht, wie ich mich von dannen stehle, dann such' ich mich und finde nichts, als einen leeren Fleck, denn ich bin in meinem Geheimversteck …
Service:
Mehr Informationen über Auftritte und CD's von Tom van Hasselt finden Sie im Internet.