Frauen-Trio

Heiterkeit kennt keine Grenzen

Albumcover der Band Die Heiterkeit: "Monterey"
Albumcover des zweiten Albums: "Monterey" © Staatsakt
Von Mathias Mauersberger |
Selten führte ein Bandname so in die Irre: Das Hamburger Frauen-Trio "Die Heiterkeit" spielt keineswegs fröhliche, sondern durch und durch ernste Musik. Das zweite Album "Monterey" besticht durch hintergründige Texte und charmant-rumpelnden New-Wave-Sound.
Es gehört schon eine gehörige Portion Selbstbewusstsein dazu, als relativ unbekannte deutsche Band ein Album ausgerechnet nach dem Ort zu benennen, an dem im Jahr 1967 das berühmte Monterey-Pop-Festival stattfand.
Der Grund für den Albumtitel "Monterey" ist nicht bekannt, aber er passt doch zum Konzept dieser Band, die auch auf ihrem neuen Album wieder mit popkulturellen Referenzen um sich wirft, und dafür vom deutschen Feuilleton gefeiert wird.
Die Gitarre schrammelt so schön wie früher bei Tocotronic, das Schlagzeug rumpelt wie bei Velvet Underground. Sängerin Stella Sommer singt mit tiefer Grabesstimme wie die junge Nico, in den Texten wird mal das mythische Kalifornien besungen, der Sehnsuchtsort der Beatniks und Hippies, dann wieder der Schauspieler Cary Grant, legendärer Hitchcock-Darsteller und Mann-von-Welt.
Eigene Nische geschaffen
Wie viel Ironie (oder auch Halbwissen) hinter "Die Heiterkeit" steckt, lässt sich nicht sagen, aber diese drei jungen Damen, die sich übrigens ausgerechnet beim Jura-Studium kennengelernt haben, schaffen sich auch mit ihrem zweiten Album wieder ihre eigene Nische.
Dabei dürfte nicht jeder Fan begeistert sein: Die neuen Songs sind noch minimalistischer, noch spröder als früher. Leichte Kost ist das nicht, dafür aber eine nette Abwechslung im oft gleichförmigen deutschsprachigen Popbetrieb.
Label: Staatsakt