Frauen an die Macht

Der schwierige Weg nach oben

07:50 Minuten
Reiner Männer-Vorstand der Deka Bank im Jahr 2010 in Frankfurt am Main.
Führungsriegen von gestern: MIt Hilfe eines Gesetzes sollten rein männliche Vorstände in deutschen Unternehmen eigentlich längst der Vergangenheit angehören. © picture alliance / imageBroker / Stefan Kiefer
Sabine Hansen im Gespräch mit Liane von Billerbeck |
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Eigentlich sollte das zweite Führungspositionen-Gesetz mehr Frauen in die Vorstände bringen. Nach einem Jahr zieht Personalberaterin Sabine Hansen eine gemischte Bilanz: Nachhaltig wirke es noch nicht, aber die Lage bessere sich allmählich.
Vor einem Jahr trat das zweite Führungspositionen-Gesetz in Kraft. Es sollte mehr Frauen in die Vorstände börsennotierter Unternehmen bringen und auch sanktionieren, wenn das ausbleibt. Nachbesetzungen mit Männern sind nur noch möglich, wenn eine 30 Prozent-Quote für Frauen erfüllt ist. Sonst muss der Vorstandsposten offen bleiben.

Mehr Nachfrage nach Top-Frauen

Das Interesse daran, Frauen in Spitzenpositionen zu besetzen, sei seitdem gestiegen, sagt die Personalberaterin Sabine Hansen, die weibliche Führungskräfte vermittelt: "Wir haben genug zu tun."

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Vor allem von Unternehmen, die im öffentlichen Interesse stehen, gebe es jetzt vermehrt Anfragen, Vorstandsposten mit einer Frau zu besetzen. Das gelte vor allem für Firmen mit männlich besetzten Vorständen - dort spüre man den medialen Druck. Als Beispiel nennt Hansen kommunale Unternehmen: "Für sie gilt das gleiche wie für Großkonzerne, dass sie Frauen brauchen."

An Talenten fehlt es nicht

"Der Talente-Pool mit geeigneten Frauen ist da", sagt die Headhunterin. Doch für Unternehmen ohne Frauen in Führungspositionen seien entsprechende Besetzungen ein großer Schritt. Oft werde allerdings eine solche Bandbreite von Anforderungen verlangt, dass das Risiko zu scheitern groß sei. "Da muss man als Personalberater Erwartungsmanagement betreiben."
Das Gesetz habe zwar eine gewisse Strahlkraft, aber oft fehlten weiterhin Frauen unterhalb der Topebene. "Wenn das eine frauenfreie Zone ist, dann ist das nicht nachhaltig", so Hansen. Es reiche nicht, nur von außen eine Frau für den Vorstand hineinzuholen.
(gem)
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