Frau verklagt Kamel Daoud, weil sie sich in seinem Roman wiedererkennt

Der algerisch-französische Schriftsteller Kamel Daoud und seine Frau, eine Psychiaterin, werden in Algerien verklagt, weil sie die Geschichte einer Patientin benutzt haben sollen, um den Roman "Houris" zu schreiben. Für dieses Buch hatte Daoud kürzlich den bedeutenden französischen Literaturpreis, den Prix Goncourt 2024, erhalten. Der Schriftsteller erzählt in seinem Buch die Geschichte einer jungen Frau, die ihre Stimme verlor, als ihr ein Islamist während des Bürgerkriegs in Algerien von 1992 bis 2002 die Kehle durchschnitt. Die Klägerin, eine Überlebende des Konflikts zwischen der Regierung und islamistischen Gruppen, erklärte, dass ihre Geschichte verwendet wird, wie sie sie der Frau des Autors erzählt hat. In Algerien gibt es ein Gesetz, das Berichte über den Bürgerkrieg einschränkt. Sowohl die Betroffene als auch die nationale Organisation für Terrorismusopfer in Algerien haben nun Klage gegen Daoud und seine Frau eingereicht. In Algerien ist der Roman Daouds nicht erschienen.