Französische Regierung möchte Rückgabe von Kulturgütern vereinfachen

Erst kürzlich hat Frankreich die Vorbereitungen für die Rückgabe einer rituellen Trommel an die Elfenbeinküste abgeschlossen, die Kolonialbehörden vor 100 Jahren dort beschlagnahmt und nach Frankreich gebracht hatten. Der Prozess dauerte sechs Jahre. Nun plant die französische Regierung, das Verfahren zur Rückgabe von Kulturgütern zu vereinfachen. Dazu soll Ende Juli ein Gesetzentwurf verabschiedet werden, der den langwierigen Prozess durch das Parlament abkürzen soll. Ein Objekt soll dann durch ein Dekret des Staatsrates - des höchsten französischen Verwaltungsgerichts - zur Restitution freigegeben werden. Wie die Zeitung "Le Monde" berichtet, haben zehn überwiegend afrikanische Staaten, darunter Algerien, Madagaskar und die Elfenbeinküste, Anträge auf Rückgabe mehrerer Tausend in der Kolonialzeit geraubter Kulturgüter gestellt.