Französische Regierung möchte Rückgabe von Kulturgütern vereinfachen

    Frankreichs Präsident Macron besucht im Juli 2022 in Benin die Ausstellung „Benin Art of yesterday and today: from Restitution to Revelation“ (Benin-Kunst von gestern und heute: von der Rückgabe bis zur Enthüllung) im Marina-Palast von Cotonou.
    Trotz Versprechungen aus dem Jahr 2017 von Frankreichs Präsident Macron - hier bei einer Ausstellung in Benin - hat sich der Prozess noch nicht verbessert. © imago images / ABACAPRESS / Lemouton Stephane / Pool /
    Erst kürzlich hat Frankreich die Vorbereitungen für die Rückgabe einer rituellen Trommel an die Elfenbeinküste abgeschlossen, die Kolonialbehörden vor 100 Jahren dort beschlagnahmt und nach Frankreich gebracht hatten. Der Prozess dauerte sechs Jahre. Nun plant die französische Regierung, das Verfahren zur Rückgabe von Kulturgütern zu vereinfachen. Dazu soll Ende Juli ein Gesetzentwurf verabschiedet werden, der den langwierigen Prozess durch das Parlament abkürzen soll. Ein Objekt soll dann durch ein Dekret des Staatsrates - des höchsten französischen Verwaltungsgerichts - zur Restitution freigegeben werden. Wie die Zeitung "Le Monde" berichtet, haben zehn überwiegend afrikanische Staaten, darunter Algerien, Madagaskar und die Elfenbeinküste, Anträge auf Rückgabe mehrerer Tausend in der Kolonialzeit geraubter Kulturgüter gestellt.