Franko-iranische Anthropologin nach Haftentlassung zurück in Frankreich

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    Die seit 2019 im Iran festgehaltene französisch-iranische Anthropologin Fariba Adelkhah ist nach Paris zurückgekehrt. "Nach viereinhalb Jahren Freiheitsentzug bin ich zurück in Frankreich", schrieb sie in einer Mitteilung, die ihr Unterstützungskomitee verbreitete. Die Pariser Universität Sciences Po zeigte sich erleichtert über die Freilassung. Der Hochschuldirektor Mathias Vicherat empfing die 64-Jährige bei ihrer Ankunft in Paris. Sie sei ein "Symbol unseres Kampfes für akademische Freiheit", betonte er. Die Spezialistin für den schiitischen Islam und Forschungsdirektorin an der Sciences Po war im Juni 2019 zusammen mit ihrem französischen Kollegen und Partner Roland Marchal verhaftet worden. Marchal wurde im März 2020 im Rahmen eines Gefangenenaustauschs freigelassen. Adelkhah hingegen wurde im Mai 2020 wegen "Verschwörung gegen die nationale Sicherheit" zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Im Oktober 2020 durfte sie das Gefängnis mit einer elektronischen Fußfessel verlassen und stand seitdem unter Hausarrest. Von Januar 2022 bis Februar 2023 wurde sie erneut inhaftiert. Der Iran erkennt die doppelte Staatsangehörigkeit nicht an und betrachtet Abdelkah daher ausschließlich als Iranerin.