Frankfurt/Main will Suhrkamp-Archiv in der Stadt halten

Die Stadt Frankfurt am Main hat Verhandlungen aufgenommen, um das Archiv des Suhrkamp-Verlages in der Stadt zu halten. "Wir sind jedenfalls im Gespräch", sagte der Frankfurter Kulturdezernent Felix Semmelroth.
Derzeit stimme man sich eng mit der hessischen Landesregierung und der Universität in Frankfurt ab, um dem Suhrkamp-Verlag ein Angebot zum Verbleib des Archivs unterbreiten zu können, erklärte Semmelroth. In Richtung des Verlages kündigte der Kulturdezernent an: "Wir sind jederzeit bereit zu konkreten Verhandlungen."

Man werde sich darum bemühen, zu einer Lösung zu kommen, die dieses Archiv für Frankfurt und damit für Hessen sichert, sagte Semmelroth. "Wir haben hier auch, was die Bearbeitung von Nachlässen betrifft, große Erfahrung, auch durch die Universitätsbibliothek", bekräftige Semmelroth. Die Bemühungen der Stadt richteten sich nicht gegen das Literaturarchiv in Marbach. "Das Suhrkamp-Archiv ist literaturgeschichtlich, geistesgeschichtlich eines der wirklich ganz herausragenden. Nicht nur für Deutschland, sondern wahrscheinlich für Europa, für europäische Geistesgeschichte. Aber das Zentrum dafür ist nun einmal Frankfurt", sagte Semmelroth.

Die Zukunft des Archives ist Anfang der Woche in die Schlagzeilen geraten, nachdem in Medienberichten über einen Umzug in das Deutsche Literaturarchiv Marbach spekuliert wurde. Bereits im Februar hatte der Verlag seinen Umzug von Frankfurt nach Berlin angekündigt.