Franka rennt wieder
<strong> Als Hauptdarstellerin in Tom Tykwers "Lola rennt" wurde sie 1998 ein Star. Ihren größten internationalen Erfolg verbuchte Franka Potente als Action-Heldin mit "The Bourne Identity". Seither wurde es ein bisschen still um Franka Potente. Immerhin einen großen Film aber hat sie doch im vergangenen Jahr gedreht: "Creep", und der kommt jetzt ins Kino. </strong>
Franka rennt wieder. Als Modelagentin Kate durch den Londoner Underground. Um ihr Leben, verfolgt von einem psychopathischen Killer, einem vernarbten Schreckgespenst namens Creep. Kate ist die einzige Frau in dem Horrorerstling von Cristopher Smith, und weitaus mutiger als die Männer, die ihr auf ihrem Trip begegnen.
Filmszene: " Hallo, wer ist da? – Sind sie der Nachtwächter? – Ich bin der Sicherheitsdienstleiter und wer sind sie? – Ich bin eingeschlossen worden und ich brauche unbedingt Hilfe, hier ist jemand sehr schwer verletzt und er stirbt gleich. – Haben sie etwas mit den Obdachlosen zu tun? – Was, nein. Schon, nein- - Also was denn nun? – Was macht das für einen Unterschied, rufen sie einen Krankenwagen. – Wo ist diese Person, ich sehe sie nicht. – Wo sind sie, also er liegt da. – Sie müssen ihn ins Blickfeld ziehen. –Wollen sie mich verarschen? "
2004 war kein gutes Jahr für Franka Potente - "Creep" ihr einziger großer Film, aber immerhin einer, der ihren Ansprüchen und Vorstellungen entspricht:
Franka Potente: " Es war einfach ne gute Arbeit und ich mochte den Chris wahnsinnig gerne. Ich habe son total schrägen Kurzfilm von dem gesehen, der ganz anders war als Creep und zwar geht’s da nur darum, dass der Opa von jemandem blind wird. Also ich fand das Drehbuch erstmal super, das war total flott, das ist ein Super-Timing, Super-Dialoge, einfaches Layer, zack. "
Mit einem Kurzfilm wird demnächst auch Franka Potente ihr Debüt als Drehbuchautorin und Regisseurin geben: "Der die Tollkirsche ausgräbt", so lautet der Titel:
Franka Potente: " Der Kurzfilm ist jetzt gerade zur Förderung eingereicht und wird ein ziemlich langer, im Moment auf 25 Minuten kalkuliert und ist ein richtiger Stummfilm mit einer Figur aber, die sprechen kann, und das konfiguriert sich jetzt gerade. Ich sitze, scharre mit den Hufen und warte, spreche den Stefan von x-Filme an und nerve den allmählich schon … und warte eigentlich, dass es endlich losgeht. "
Die Durststrecke hat jetzt bald ein Ende: Im Mai beginnen die Dreharbeiten. Endlich wieder eine Aufgabe für die 30-Jährige, die zwar gerade als prominentes Jurymitglied auf der Berlinale im Rampenlicht stand, aber im letzten Jahr als Schauspielerin nicht ausgelastet war und auch ein bisschen Pech hatte:
Franka Potente: " Ich glaube, ich mache wahnsinnig wenige Kompromisse und deshalb habe ich auch nur 14 Tage gedreht. Man muss aber dazu sagen: Ich habe sehr lange auf ein Projekt gewartet, das ständig verschoben wurde, und zwar diese Romanverfilmung von Emile Zola mit Josef Fiennes und Glenn Close, erst gings um Daten mit den Schauspielern und dann wars tatsächlich so, dass wir schon die Reifröcke hergestellt hatten und auf dem Weg nach Prag fahren und dann ist einfach der Finanzierungspool zusammen gebrochen, was mir noch nie passiert ist, das wäre mein großer Film 2004 gewesen. "
Immerhin bot "Creep" ein Ventil für angestaute Energien. Powerfrau Kate zeigt sich auf ihrem Höllen-Trip durch U-Bahn-Schächte von sportlicher Seite. Zudem gibt es eine Szene, in der die Potente in kaltem Wasser schwimmen und tauchen musste. Und das, obwohl sie zu allem Übel kurz zuvor am Blinddarm operiert wurde.
Franka Potente: " Das Wasser habe ich vorher nen totalen Larry gemacht, damit mans am Tag nicht mehr machen musste, ich hab gesagt, also mindestens 28 Grad bitte, weil du bist da stundenlang drin und die Körpertemperatur passt sich an und das wird dann trotzdem irgendwann kalt. "
Filmszene: " Wie heißt du? – George. – George? Wirklich. – Was ist daran so komisch? – Ich hatte heute Abend eigentlich vor, einen George zu treffen. So hatte ich mir das aber nicht vorgestellt. "
Von wegen 28 Grad: Das Wasser war am Ende wesentlich kälter. Smith behauptet paradoxerweise, Franka habe ständig verlangt, die Temperaturen noch mehr abzusenken. Ein böser Scherz?
Franka Potente: " Das kann sein, dass das britischer Humor war, ich glaube das Problem war, dass die Ratten dann irre schnell auf mich zu geschwommen sind, weil denen war es zu warm oder so was. "
Du liebe Güte: Auch noch Ratten im Wasser. Alle Szenen wurden demnach real gefilmt. Ohne Tricks und ohne Doubles. Ein Härtetest für die Darsteller, vor allem für Franka Potente:
" Die stinken einfach eklig und man hat keinen Bock, dass die auf einem rumklettern. Und das ist dann hin und wieder auch passiert, … es gibt zum Beispiel einen Moment, wo.. so ne Ratte - das ist auch ganz spontan passiert, ich habe das gar nicht gesehen - die hat sich an meine Hand so ran gewanzt, an meinen Finger und ich hab mich dann total erschrocken. "
Überhaupt haben die Schauspieler viele Opfer gebracht, damit alles möglichst authentisch und spontan wirkt: Paul Rattray hat zwei Nächte lang nicht geschlafen, um sich wie ein Obdachloser zu fühlen, der im Untergrund lebt, wo es laut und zugig ist. Und Sean Harris, der das Monster spielt, hat sich seinen Kollegen nur in voller Maske und erst am Set gezeigt.
Franka Potente: " Als ich den das erste Mal in den Katakomben gesehen habe, habe ich gedacht, oh sieht der Scheiße aus, …. Der … hat überhaupt nicht gesprochen und mit mir sowieso nicht … der stand immer mit seinem ekligen, schmierigen Outfit da, mit dem Gesicht zur Wand und hat immer so gewippt so in den zehn Minuten Drehpausen. Und ich musste manchmal an dem vorbei, weil ich aufs Klo musste und dachte, fiese Type, weil der auch nie privat war. "
So gesehen waren die Dreharbeiten noch nervenaufreibender als die zu "Anatomie", ihrem ersten Thriller, in dem Franka als Medizinstudentin kriminellen Machenschaften eines Geheimbunds auf die Spur kommt. Dass "Creep" am Ende auch ein bisschen splattrig wird, findet sie ganz schön. Horrorfilme faszinieren sie einfach:
Franka Potente: " Ich guck das gerne und weiß auch beim Klassiker wie dem "Exorzisten" jedes Mal, wenn ich ihn noch mal gucke, dass ich mich danach grusel…. Ich weiß einfach, es gruselt mich, ich finde es unheimlich und ich gucke es trotzdem. "
Filmszene: " Hallo, wer ist da? – Sind sie der Nachtwächter? – Ich bin der Sicherheitsdienstleiter und wer sind sie? – Ich bin eingeschlossen worden und ich brauche unbedingt Hilfe, hier ist jemand sehr schwer verletzt und er stirbt gleich. – Haben sie etwas mit den Obdachlosen zu tun? – Was, nein. Schon, nein- - Also was denn nun? – Was macht das für einen Unterschied, rufen sie einen Krankenwagen. – Wo ist diese Person, ich sehe sie nicht. – Wo sind sie, also er liegt da. – Sie müssen ihn ins Blickfeld ziehen. –Wollen sie mich verarschen? "
2004 war kein gutes Jahr für Franka Potente - "Creep" ihr einziger großer Film, aber immerhin einer, der ihren Ansprüchen und Vorstellungen entspricht:
Franka Potente: " Es war einfach ne gute Arbeit und ich mochte den Chris wahnsinnig gerne. Ich habe son total schrägen Kurzfilm von dem gesehen, der ganz anders war als Creep und zwar geht’s da nur darum, dass der Opa von jemandem blind wird. Also ich fand das Drehbuch erstmal super, das war total flott, das ist ein Super-Timing, Super-Dialoge, einfaches Layer, zack. "
Mit einem Kurzfilm wird demnächst auch Franka Potente ihr Debüt als Drehbuchautorin und Regisseurin geben: "Der die Tollkirsche ausgräbt", so lautet der Titel:
Franka Potente: " Der Kurzfilm ist jetzt gerade zur Förderung eingereicht und wird ein ziemlich langer, im Moment auf 25 Minuten kalkuliert und ist ein richtiger Stummfilm mit einer Figur aber, die sprechen kann, und das konfiguriert sich jetzt gerade. Ich sitze, scharre mit den Hufen und warte, spreche den Stefan von x-Filme an und nerve den allmählich schon … und warte eigentlich, dass es endlich losgeht. "
Die Durststrecke hat jetzt bald ein Ende: Im Mai beginnen die Dreharbeiten. Endlich wieder eine Aufgabe für die 30-Jährige, die zwar gerade als prominentes Jurymitglied auf der Berlinale im Rampenlicht stand, aber im letzten Jahr als Schauspielerin nicht ausgelastet war und auch ein bisschen Pech hatte:
Franka Potente: " Ich glaube, ich mache wahnsinnig wenige Kompromisse und deshalb habe ich auch nur 14 Tage gedreht. Man muss aber dazu sagen: Ich habe sehr lange auf ein Projekt gewartet, das ständig verschoben wurde, und zwar diese Romanverfilmung von Emile Zola mit Josef Fiennes und Glenn Close, erst gings um Daten mit den Schauspielern und dann wars tatsächlich so, dass wir schon die Reifröcke hergestellt hatten und auf dem Weg nach Prag fahren und dann ist einfach der Finanzierungspool zusammen gebrochen, was mir noch nie passiert ist, das wäre mein großer Film 2004 gewesen. "
Immerhin bot "Creep" ein Ventil für angestaute Energien. Powerfrau Kate zeigt sich auf ihrem Höllen-Trip durch U-Bahn-Schächte von sportlicher Seite. Zudem gibt es eine Szene, in der die Potente in kaltem Wasser schwimmen und tauchen musste. Und das, obwohl sie zu allem Übel kurz zuvor am Blinddarm operiert wurde.
Franka Potente: " Das Wasser habe ich vorher nen totalen Larry gemacht, damit mans am Tag nicht mehr machen musste, ich hab gesagt, also mindestens 28 Grad bitte, weil du bist da stundenlang drin und die Körpertemperatur passt sich an und das wird dann trotzdem irgendwann kalt. "
Filmszene: " Wie heißt du? – George. – George? Wirklich. – Was ist daran so komisch? – Ich hatte heute Abend eigentlich vor, einen George zu treffen. So hatte ich mir das aber nicht vorgestellt. "
Von wegen 28 Grad: Das Wasser war am Ende wesentlich kälter. Smith behauptet paradoxerweise, Franka habe ständig verlangt, die Temperaturen noch mehr abzusenken. Ein böser Scherz?
Franka Potente: " Das kann sein, dass das britischer Humor war, ich glaube das Problem war, dass die Ratten dann irre schnell auf mich zu geschwommen sind, weil denen war es zu warm oder so was. "
Du liebe Güte: Auch noch Ratten im Wasser. Alle Szenen wurden demnach real gefilmt. Ohne Tricks und ohne Doubles. Ein Härtetest für die Darsteller, vor allem für Franka Potente:
" Die stinken einfach eklig und man hat keinen Bock, dass die auf einem rumklettern. Und das ist dann hin und wieder auch passiert, … es gibt zum Beispiel einen Moment, wo.. so ne Ratte - das ist auch ganz spontan passiert, ich habe das gar nicht gesehen - die hat sich an meine Hand so ran gewanzt, an meinen Finger und ich hab mich dann total erschrocken. "
Überhaupt haben die Schauspieler viele Opfer gebracht, damit alles möglichst authentisch und spontan wirkt: Paul Rattray hat zwei Nächte lang nicht geschlafen, um sich wie ein Obdachloser zu fühlen, der im Untergrund lebt, wo es laut und zugig ist. Und Sean Harris, der das Monster spielt, hat sich seinen Kollegen nur in voller Maske und erst am Set gezeigt.
Franka Potente: " Als ich den das erste Mal in den Katakomben gesehen habe, habe ich gedacht, oh sieht der Scheiße aus, …. Der … hat überhaupt nicht gesprochen und mit mir sowieso nicht … der stand immer mit seinem ekligen, schmierigen Outfit da, mit dem Gesicht zur Wand und hat immer so gewippt so in den zehn Minuten Drehpausen. Und ich musste manchmal an dem vorbei, weil ich aufs Klo musste und dachte, fiese Type, weil der auch nie privat war. "
So gesehen waren die Dreharbeiten noch nervenaufreibender als die zu "Anatomie", ihrem ersten Thriller, in dem Franka als Medizinstudentin kriminellen Machenschaften eines Geheimbunds auf die Spur kommt. Dass "Creep" am Ende auch ein bisschen splattrig wird, findet sie ganz schön. Horrorfilme faszinieren sie einfach:
Franka Potente: " Ich guck das gerne und weiß auch beim Klassiker wie dem "Exorzisten" jedes Mal, wenn ich ihn noch mal gucke, dass ich mich danach grusel…. Ich weiß einfach, es gruselt mich, ich finde es unheimlich und ich gucke es trotzdem. "