Zarte Klänge für eine Liebesinsel

Am Anfang stand ein Lustspiel, das den Maler Jean-Antoine Watteau animierte, um 1715 drei Bilder zum Liebessujet um die Insel Kythira, die Insel der Aphrodite zu malen. Diese wiederum inspirierten den Komponisten François Couperin zu zarten Klängen.
Paris im Jahr 1700. Das Stück mit dem eher genretypischen Namen "Les trois cousines" (Die drei Cousinen) wird erfolgreich uraufgeführt. Ins Stück hat Schauspieler-Autor Florent Dancourt ein paar hinreißende Verse eingebaut:
"Kommt zu der Insel Kythere,
der Pilgerfahrt schließt euch an.
Ein Mädchen kommt zurück schwere,
ohne Freund oder Mann;
Man macht dort die größte Affäre
aus zärtlichstem Amusement."
"Kommt zu der Insel Kythere,
der Pilgerfahrt schließt euch an.
Ein Mädchen kommt zurück schwere,
ohne Freund oder Mann;
Man macht dort die größte Affäre
aus zärtlichstem Amusement."
Ein Maler im Story-Rausch
Der Maler Jean-Antoine Watteau, den wir uns unter den Zuschauern vorstellen dürfen, ist hin und weg. Zwischen 1710 und 1718 entstehen gleich drei Bilder von dieser "Carillon de Cythère". Eine Fassung ist im Louvre zu sehen, eine weitere ging in Schloss Charlottenburg, heute mitten in Berlin und noch eine hängt im Frankfurter Städl.
Eine musizierte Liebeserzählung
Nur einen Wimpernschlag später, 1722, kann die "Einschiffung nach Kythira" auch musiziert werden. Komponist François Couperin lädt bis heute die Zuhörer im dritten Buch seiner "Pièces de clavecin" ein, die Liebesinsel zu besuchen. Vor Kýthira im Süden der Peloponnes, soll schließlich auch Venus, auch als Aphrodite bekannt, dem Meer entstiegen sein.