Frage des Tages

Wie rassistisch war Abraham Lincoln?

Eine Statue von Abraham Lincoln im Lincoln-Memorial in Washington
Patriotische Leitfigur: Abraham Lincoln - hier in Stein, bei Copland in Klängen © Imago
Moderation: Stephan Karkowsky · 15.04.2015
Heute vor 150 Jahren starb US-Präsident Abraham Lincoln. Er betrieb die Abschaffung der Sklaverei, dennoch halten manche ihn für einen Rassisten. Über seine dunklen Seiten haben wir mit dem Historiker und Lincoln-Biografen Ronald D. Gerste gesprochen.
Heute vor 150 Jahren starb Abraham Lincoln. Am Tag zuvor hatte ihm ein Attentäter in den Kopf geschossen. Bis heute gehört Lincoln zu den bekanntesten US-Präsidenten. Seine historische Bedeutung wird stets neu verhandelt: War er vor allem ein Menschenfreund, der die Sklaven befreite? Oder war er ein Rassist, der die Indianer enteignete?
Vor allem seit Barack Obama sich wiederholt auf Lincoln als Vorbild berufen hat, wird die Rassismusfrage wieder häufiger diskutiert.
Wir haben sie dem Historiker und Lincoln-Biografen Ronald D. Gerste gestellt. Seine Antwort: "Er war kein Rassist, aber er war natürlich nicht frei von den Vorurteilen seiner Zeit." Lincolnm habe damit auf der Linie seiner weißen Zeitgenossen gelegen, sagte Gerste. Zu Beginn seiner Karriere habe er sich sehr eindeutig gegen ein Wahlrecht für Schwarze ausgesprochen. Im Laufe des amerikanischen Bürgerkriegs habe sich seine Position dann aber gewandelt. Wenige Tage vor seinem Tod habe Lincoln für die Schwarzen in der Armee des Nordens das Wahlrecht vorgeschlagen, so Gerste.
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