Frage des Tages

Rechte Hardliner in den Medien - Plattform oder Enttarnung?

Thüringens AfD-Fraktionsvorsitzender Björn Höcke spricht am 07.10.2015 in Erfurt (Thüringen) auf einer Demonstration gegen die Asylpolitik.
Thüringens AfD-Fraktionsvorsitzender Björn Höcke spricht auf einer Demonstration gegen die Asylpolitik. © picture alliance / dpa / Martin Schutt
Philip Banse im Gespräch mit Christine Watty · 19.10.2015
Soll man Leuten wie dem AfD-Politiker Höcke in einer Talkshow wie der von Günter Jauch eine Plattform geben? Höcke nutzte die Sendung zur Verbreitung seiner rechten Thesen. Entlarven sich die Rechten in so selbst oder bieten die Medien ihnen unnötig eine Plattform?
"Wird der Hass gesellschaftsfähig?" lautete gestern die Frage bei Günther Jauch. Geladen war neben Justizminister Heiko Maas, Anja Reschke und Saarlands Innenminister Klaus Bouillon auch der AfD-Politiker Björn Höcke. Dieser zückte an gegebener Stelle eine Deutschlandflagge und hängte sie seelenruhig über seine Sessellehne - vor den hilflosen Augen der anderen.
Für eine Talkshow ist es natürlich nicht verkehrt, Leute mit verschiedenen Positionen einzuladen, um ein möglichst breites Spektrum an Meinungen und Argumenten zu haben. Das kann aber auch nach hinten losgehen, wenn einer die Show an sich reißt und für extreme rechtspopulistische Äußerungen nutzt, wie gestern geschehen.
Wie geht man mit Rechts in den Medien um?
Soll, kann, darf man Leuten wie Höcke eine Plattform geben?
Oder machen die Medien sich in dem Moment zum Sprachrohr?
"Für mich war das schon eher eine Enttarnung", meinte dazu Medienjournalist Philipp Banse. Man sollte Faktenverdreher wie Höcke durchaus einladen, um ihre Aussagen auseinander zu nehmen. Und mit den "Argumentations- und Angst-Mach-Strategien" der AfD sollte man sich auf jeden Fall auseinandersetzen. Die Partei liege schließlich in Umfragen bei fünf Prozent.
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