Fotos von der AfD

Partei ohne Empathie

Leider liegt für dieses Bild keine Bildbeschreibung vor
Schwarz-weiß, mit Blitzlicht, voller Härte: So nimmt Fotograf Hannes Jung die AfD und ihre Anhänger wahr © Hannes Jung
Hannes Jung im Gespräch mit Nicole Dittmer und Julius Stucke  · 20.06.2018
Der Fotojournalist Hannes Jung hat die AfD und ihre Anhänger fotografiert. Im Interview erzählt er, wie subjektiv die Fotografie ist - und warum das auch ganz richtig so ist.
"Ich wollte eine Geschichte erzählen über eine Partei, die eine gewisse Härte verströmt", sagt der Fotojournalist Hannes Jung über seine AfD-Serie, "die eine gewisse Empathielosigkeit zeigt und wie diese Partei, die Politiker mit ihrem Publikum interagieren." Er zeigt seine Schwarz-Weiß-Bilder auf dem in diesen Tagen in Hannover stattfindenden Lumix Festival für jungen Fotojournalismus. Zusätzlich benutzte er ein Blitzlicht. "Dadurch wollte ich eine gewisse Härte in die Bilder bringen, die diese Partei für mich auch ausstrahlt", sagt er. "Herausgekommen ist ein visueller Kommentar über eine Partei die für mich dezidiert Stimmung macht gegen Minderheiten", sagt Jung. Auf Veranstaltungen sei er auch als "Lügenpresse" beschimpft worden.
Zuvor hatte Jung an einer Serie über Suizid in Litauen gearbeitet, dem Land mit der höchsten Suizid-Rate in Europa - ebenfalls ein sehr "existenzielles Thema", meint er. "Mich hat bei dieser Arbeit vor allem das 'davor' interessiert: Was für eine Gesellschaft ist das, wo so etwas vermehrt auftritt?" Spannend sei für ihn auch die Frage gewesen, was so ein Verlust eines Menschen hinterlässt. Diese intensive Beschäftigung mit einem Thema ist es auch, was seine Bilder aus der Masse an Motiven im Netz hervorstechen lässt, meint er: "Die kann niemand einfach so nebenher bewerkstelligen, kein Amateur kann mit seinem Handy mal eben so ein komplexes Thema darstellen", ist er überzeugt.

Homepage von Hannes Jung

Mehr zum Thema