Forscher entdecken 3000 Jahre alte Hymne auf Babylon

    Die braune Tontafel mit mehreren Brüchen vor einem weißen Hintergrund mit Längenmaß.
    Tontafel mit einem Teil der Hymne in Keilschrift. © dpa/ Universität Bagdad / State Board of Antiquities and Heritage / Anmar A. Fadhil
    Mit Hilfe Künstlicher Intelligenz haben Forscher aus München und Bagdad eine rund 3.000 Jahre alte Hymne auf die antike Stadt Babylon rekonstruiert. Wie die Ludwig-Maximilians-Universität München mitteilte, handelt es sich um ein Loblied aus der Zeit um 1.000 vor Christus, das 250 Zeilen umfasst. Texte wurden damals in Keilschrift auf Tontafeln geschrieben und sind oft nur noch in Bruchstücken erhalten. Die Münchner Forscher digitalisierten in Kooperation mit der Universtät in Bagdad alle bislang entdeckten Keilschrift-Textfragmente. Mithilfe der KI konnten die Forscher rund 30 Manuskripte identifizieren, die zu der wiederentdeckten Hymne gehören. Der Text sei von einem Babylonier in babylonischer Sprache geschrieben. Besonders seien darin unter anderem die Beschreibungen der Frauen und ihrer Arbeit als Priesterinnen, da darüber bislang keine Texte bekannt waren. Babylon wurde etwa 2.000 vor Christus im damaligen Mesopotamien gegründet. Die einst größte Stadt der Welt war eine kulturelle Metropole, in der Werke verfasst wurden, die heute zur Weltliteratur zählen wie das Gilgamesch-Epos. Die Ruinen Babylons liegen etwa 85 Kilometer südlich der irakischen Hauptstadt Bagdad. Sie zählen zum Weltkulturerbe der Unesco.