Forschende sollen den schwedischen Kulturkanon untersuchen

Dänemark hat ihn schon - Schweden noch nicht: einen sogenannten Kulturkanon, der wichtige kulturelle Werke benennt und zusammenfasst. Wenn er einmal kommt, dürften die Bücher Astrid Lindgrens vermutlich genauso dazu gehören, wie die Songs von Abba und die Krimis von Hennig Mankell. Doch wer entscheidet das und mit welchen politischen Absichten? Nun sollen zwei Forschende von der Universität Jönköping und der Universität Malmö genauer untersuchen, wie der Kanon verwendet und diskutiert wird, berichtet die Sendung Kulturnytt im schwedischen Rundfunk. Das Projekt beginnt im Januar und wird mit sechs Millionen Kronen vom schwedischen Forschungsrat gefördert. Es will auch herausfinden, was unterschiedliche Akteure wie Medien, Politiker und Lehrkräfte zum Kanon sagen und welche Werte dahinter stehen. Die Idee eines Kulturkanons wird derzeit in Schweden heiß diskutiert. Gerade die schwedische Kulturszene hat ein Problem mit der Initiative. Entstanden ist sie in der jetzigen Mitte-Rechts-Regierung von Ministerpräsident Ulf Kristersson.