Folk-Punk Trio Violent Femmes

Comeback nach 15 Jahren

Gordon Cano (l) und Brian Ritchie
Gitarrist Gordon Cano (l) and Bassist und Sänger Brian Ritchie von der US-Band "Violent Femmes" im Juni 2014 beim Azkena Rock Festival in Spanien. © picture alliance / dpa / Foto: David Aguilar
Von Carsten Beyer  · 04.03.2016
Mit "Blister in the Sun" ist das US-amerikanische Folk-Punk Trio Violent Femmes in den 80er-Jahren berühmt geworden. Ihre ersten drei Alben verkauften sich fast zehn Millionen Mal, bis sie sich tief zerstritten. Jetzt erscheint ihr neues Album "We Can Do Anything".
Songs wie "Add it Up" oder "Gone Gaddy Gone" des Folk-Punk Trios Violent Femmes waren einst Klassiker auf jeder Party. Ihre ersten drei Alben verkauften sich insgesamt fast zehn Millionen Mal. Danach wurde es dann allerdings stiller um die Violent Femmes. Es gab Streitigkeiten um die Autoren- Rechte an den Songs, die zeitweilig sogar vor Gericht ausgetragen wurden und die Band trat nur noch ganz gelegentlich bei Festivals in den USA auf.
Jetzt allerdings sind die Femmes zurück. Sie absolvieren derzeit eine große Welt- Tournee und sie haben ein neues Album veröffentlicht, das erste nach 15 Jahren. "We Can Do Anything" heißt die CD. Bei einem Comeback nach einer so langen Pause und nach so viel Streit stellt sich natürlich die Frage: Warum? War der Geldbeutel gerade leer oder gab es dafür auch triftige musikalische Gründe?
Gordon Gano: "Wir sind so unterschiedlich und haben so viel miteinander gestritten – und trotzdem: Wenn wir zusammen Musik machen, dann gibt es da eine bestimmte Magie, eben diesen ganz speziellen Sound der Violent Femmes. Das war früher so und das ist heute noch immer so. Das ist etwas, auf das wir uns beide sofort einigen können. Aber bei allen anderen Dingen gibt es noch immer eine Menge Probleme."

Eine Band für junge Menschen

Gordon Gano spricht hier über die speziellen Sound der Violent Femmes, der heute noch genau so da sein soll wie in den 80er-Jahren. Die Violent Femmes galten ja immer als eine Band, die sich vor allem um die Probleme von Jugendlichen kümmern – in ihren Songs, da ging es um Themen wie Masturbation, um das erste Date, den ersten Kuss usw. Aber heute passt das ja wahrscheinlich nicht mehr so gut: Immerhin sind die Musiker mittlerweile alle über 50.
"Als ich noch ein Teenager war, da habe ich nie gedacht: ´Okay, jetzt schreibe ich mal einen Teenager- Song!` Das wäre ja auch blöd, ich glaube kein Teenager würde ernsthaft auf so eine Idee kommen. Und so ist es bis heute: Ich schreibe einfach Songs über Dinge, die mir durch den Kopf gehen, ohne dabei an eine bestimmte Zielgruppe zu denken."
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