Flatrate inklusive
Wer auf dem mexikanischen Land wohnt, hat oftmals keinen Handy-Empfang. In einem Dorf im Süden Mexikos haben die Bewohner jetzt eine Lösung gefunden: Sie haben ein eigenes Handynetz aufgebaut – mit simpler Technik.
Mexiko, Land der Funklöcher – aber wenn es nach der Werbung geht, gibt es die gar nicht. Ein blauer Heißluftballon mit dem Logo des Mobilfunk-Konzerns Telcel fliegt über Berge und Felder.
„Todo México es territorio Telcel”“
„Ganz Mexiko” sei Telcel-Gebiet. Wirklich: ganz Mexiko?
Nein, denn da ist ein vergessenes kleines Dorf irgendwo im Gebirge. Talea de Castro hat kopfsteingepflasterte Straßen, eine bunt angestrichene Kirche und keinen Empfang – so war es bis vor Kurzem. Handys funkten ins Nichts. Der Konzern Telcel ließ den Bürgermeister wissen: Eine eigene Sendeanlage sei unwirtschaftlich für 2500 arme Bauern. Wer telefonieren wollte, war auf die Telefonzelle angewiesen. Aber es ist ein kleines Wunder geschehen. Keyla Mesulemeth steht auf der Straße und schaut auf das Display ihres Handys: voller Empfang. Und das für eine monatliche Grundgebühr von umgerechnet 90 Cent, Flatrate für Ortsgespräche inklusive.
„"Das ist etwas Wunderbares, wir hätten nie gedacht, dass das doch noch wahr wird. Wir können jetzt Familienangehörige anrufen, wenn die irgendwo auf dem Feld arbeiten. Manchmal bleiben Leute tage- oder wochenlang weg. Und wenn es dann hier einen Notfall gibt, können wir sie erreichen. Sie bitten, zurückzukommen. Und zu helfen.“
„Todo México es territorio Telcel”“
„Ganz Mexiko” sei Telcel-Gebiet. Wirklich: ganz Mexiko?
Nein, denn da ist ein vergessenes kleines Dorf irgendwo im Gebirge. Talea de Castro hat kopfsteingepflasterte Straßen, eine bunt angestrichene Kirche und keinen Empfang – so war es bis vor Kurzem. Handys funkten ins Nichts. Der Konzern Telcel ließ den Bürgermeister wissen: Eine eigene Sendeanlage sei unwirtschaftlich für 2500 arme Bauern. Wer telefonieren wollte, war auf die Telefonzelle angewiesen. Aber es ist ein kleines Wunder geschehen. Keyla Mesulemeth steht auf der Straße und schaut auf das Display ihres Handys: voller Empfang. Und das für eine monatliche Grundgebühr von umgerechnet 90 Cent, Flatrate für Ortsgespräche inklusive.
„"Das ist etwas Wunderbares, wir hätten nie gedacht, dass das doch noch wahr wird. Wir können jetzt Familienangehörige anrufen, wenn die irgendwo auf dem Feld arbeiten. Manchmal bleiben Leute tage- oder wochenlang weg. Und wenn es dann hier einen Notfall gibt, können wir sie erreichen. Sie bitten, zurückzukommen. Und zu helfen.“
Telefon-Rebellen wollen expandieren
Auch der Taxifahrer ist begeistert. Seine Kunden können ihn neuerdings telefonisch bestellen. Das Mobilfunknetz gehört dem ganzen Dorf, niemand verdient daran. Seine Zentrale ist ein schwarzer Kasten, so groß wie ein Videorekorder. Der ist verbunden mit einer Antenne, die im oberen Teil des Dorfes steht. Mobilfunk Marke Eigenbau für ein paar Tausend Euro. Selbst Ferngespräche sind möglich, die werden dann übers Internet weitervermittelt und kosten nur wenige Cent. Angestoßen hat das kommunale Handynetz Peter Bloom, der US-Amerikaner lebt in Mexiko:
„Wenn wir jetzt durch das Dorf laufen, halten uns die Leute an, beglückwünschen uns und schenken uns Früchte. Die eigentliche Revolution ist aber, dass wir keine Telekommunikations-Spezialisten sind. Man muss kein Ingenieur mehr sein, um so ein Handynetz zu installieren.“
Einziger Nachteil: Nach fünf Minuten bricht das Gespräch ab, weil Leitungen fehlen, noch. Denn die Telefon-Rebellen haben schon beschlossen: Sie wollen in den Netzausbau investieren, wie die großen Konzerne. Nur dass die im Bergdorf Talea de Castro eben nicht mitverdienen.
„Wenn wir jetzt durch das Dorf laufen, halten uns die Leute an, beglückwünschen uns und schenken uns Früchte. Die eigentliche Revolution ist aber, dass wir keine Telekommunikations-Spezialisten sind. Man muss kein Ingenieur mehr sein, um so ein Handynetz zu installieren.“
Einziger Nachteil: Nach fünf Minuten bricht das Gespräch ab, weil Leitungen fehlen, noch. Denn die Telefon-Rebellen haben schon beschlossen: Sie wollen in den Netzausbau investieren, wie die großen Konzerne. Nur dass die im Bergdorf Talea de Castro eben nicht mitverdienen.