Fischer erwartet deutsche Beteiligung an UN-Mission in Darfur

Der CDU-Außenpolitiker Hartwig Fischer rechnet mit einer Beteiligung deutscher Truppen an der UN-Mission in der sudanesischen Krisenregion Darfur. Einen Einsatz im Kampfbereich schließe er jedoch aus, sagte der Leiter des Arbeitskreises Afrika
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

"Ich gehe ausschließlich davon aus, dass wir so wie bisher im Logistik-Bereich unterstützen - wie bei den Lufttransporten zur Verlegung von Kräften." Er gehe ferner davon aus, dass unbewaffnete Beobachter eingesetzt werden könnten. "Was möglich ist, werden wir tun", so Fischer. Doch seien die deutschen Truppen derzeit international an anderen Orten so sehr gebunden, dass es keine Möglichkeit im direkten Einsatzbereich geben werde.

Zu den Aussichten der derzeit im tansanischen Arusha stattfindenden Friedensgespräche meinte Fischer, es sei ein "sehr schwieriger Kompromiss", der zu erarbeiten sei. Allerdings habe er den Eindruck, dass die Rebellen in den letzen anderthalb Jahren gemerkt hätten, "dass sie auf verlorenem Posten stehen, wenn sie sich nicht einigen".

Wörtlich sagte er: "Das ist das Prinzip Hoffung, was wir auch in der Politik dort haben. Wir wissen, dass inzwischen fast 400.000 Menschen dort zu Tode gekommen sind und dass um Khartoum herum eine Versorgung seit zwölf Monaten nicht mehr stattfindet und dort noch einmal 400.000 bis 500.000 Menschen vom Tode bedroht sind."

Auch die Erwartungen an die sudanesische Regierung seien vom Prinzip Hoffnung geprägt. Die Erfahrung habe gezeigt, dass die Zusagen des Regierungschefs al-Bashir "eine Halbwertzeit hatten, die nicht länger als drei bis sieben Tage war". Er zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass der internationale Druck die Situation positiv beeinflussen werde. "Sicher bin ich mir jedoch erst, wenn die Truppen dort sind."


Das vollständige Gespräch können Sie bis zum 4. Januar 2008 in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.