Fisch, Schafe und Öl
Die Bewohner der Shetland-Inseln nördlich von Schottland leben traditionell vom Fischfang und der Schafzucht. Seit den 70er-Jahren profitieren die Inseln außerdem von den Einnahmen aus der Ölförderung. Doch auch in dieser Gegend sind die Menschen nicht sorgenfrei.
Live-Musik in der Lounge Bar in Lerwick, dem Hauptort der Shetland-Inseln. Eine Gruppe von Musikern sitzt zusammen, immer wieder kommen neue dazu, spielen eine Zeitlang mit, andere verlassen den Kreis und trinken in Ruhe ein Bier.
Lerwick ist die nördlichste Stadt Großbritanniens. Sie hat gut 7000 Einwohner, das ist ein Drittel der Bevölkerung der Shetlands. Die bestehen aus mehr als 100 Inseln, von denen 17 bewohnt sind. Mainland heißt die größte, auf der auch, genau in der Mitte, Lerwick liegt.
Trotz ihrer Lage am Rande Europas geht es den Shetland-Inseln wirtschaftlich gut – sie leben vom Fischfang und vom Öl. Douglas Irvine, Wirtschafts-Experte der Regionalverwaltung der Shetlands:
"Im Moment läuft die Wirtschaft sehr gut. Wir haben es geschafft, der Rezession zu entgehen, die im Moment den Rest Europas heimsucht. Das ging nur, weil der europäische Markt für Fischprodukte relativ lebhaft geblieben ist. Wir sind nun mal eine Fischerei-Gemeinde. Zugleich hat es in den letzen fünf Jahren einige Entwicklungen im Ölsektor gegeben. Das hat zusätzliche Beschäftigung gebracht."
Das Zentrum der Ölindustrie liegt in dem Ort Sullom Voe. Dort sehen die Shetlands plötzlich nicht mehr wie ein grünes Landschaftsparadies aus, sondern wie ein Industrie-Revier. Riesige Öltanks, Pumpanlagen, Fabrikhallen stehen hier und mehrere weit ins Meer reichende Anleger für Öltanker, alles mit Stacheldraht eingezäunt und bewacht. Dies ist das größte Öl-Terminal Europas, wobei die meisten Öltanks unterirdisch errichtet wurden, um das Landschaftsbild zu schonen. Das Öl wird nicht ewig reichen – etwa 20 Jahre noch, so schätzen Fachleute. Doch Douglas Irvine zeigt sich optimistisch:
"Wir sind nicht besonders besorgt im Moment. Wir befinden uns mitten in der Erschließungsphase eines Ölfeldes westlich der Shetland-Inseln. Total baut da gerade eine neue Erdgas-Plattform, die bis Ende nächsten Jahres fertig sein soll. Etwa 1000 Arbeiter sind zurzeit zur Fertigstellung der Anlage auf die Shetlands entsandt. Das verhilft auch etwa 200 Ortskräften zu Arbeit."
Dass zumindest bis vor kurzem noch genügend Geld da war, sieht man an einem ganz neuen Museumsbau und an dem relativ neuen, nach ökologischen Grundsätzen errichteten Verwaltungsgebäude der Kommune am Meer, in dem Douglas Irvine mit Blick auf den Fischereihafen von Lerwick residiert. Doch auch die Shetlands sind jetzt von Kürzungen betroffen, weil die Regierung in London spart, alle Kommunen müssen mit deutlich weniger Geld auskommen – das spürt man auch hier im Norden:
"Die derzeitige Situation, in der die Geldmittel im öffentlichen Sektor begrenzt sind, hat besonders starke Auswirkung auf die entlegenen Gemeinden. Die Versorgungskosten sind in den ländlichen Ortschaften pro Kopf viel höher als zum Beispiel in Lerwick. Es wird gerade intensiv darüber diskutiert, wie wir so viele öffentliche Dienstleistungen wie möglich erhalten können."
Wegen des Sparzwangs gibt es zum Beispiel Diskussionen über die Schließung von kleinen Schulen und über die Fährverbindungen zu den kleineren, entfernteren Inseln der Shetlands, die erhebliche Zuschüsse benötigen.
Lerwick ist die nördlichste Stadt Großbritanniens. Sie hat gut 7000 Einwohner, das ist ein Drittel der Bevölkerung der Shetlands. Die bestehen aus mehr als 100 Inseln, von denen 17 bewohnt sind. Mainland heißt die größte, auf der auch, genau in der Mitte, Lerwick liegt.
Trotz ihrer Lage am Rande Europas geht es den Shetland-Inseln wirtschaftlich gut – sie leben vom Fischfang und vom Öl. Douglas Irvine, Wirtschafts-Experte der Regionalverwaltung der Shetlands:
"Im Moment läuft die Wirtschaft sehr gut. Wir haben es geschafft, der Rezession zu entgehen, die im Moment den Rest Europas heimsucht. Das ging nur, weil der europäische Markt für Fischprodukte relativ lebhaft geblieben ist. Wir sind nun mal eine Fischerei-Gemeinde. Zugleich hat es in den letzen fünf Jahren einige Entwicklungen im Ölsektor gegeben. Das hat zusätzliche Beschäftigung gebracht."
Das Zentrum der Ölindustrie liegt in dem Ort Sullom Voe. Dort sehen die Shetlands plötzlich nicht mehr wie ein grünes Landschaftsparadies aus, sondern wie ein Industrie-Revier. Riesige Öltanks, Pumpanlagen, Fabrikhallen stehen hier und mehrere weit ins Meer reichende Anleger für Öltanker, alles mit Stacheldraht eingezäunt und bewacht. Dies ist das größte Öl-Terminal Europas, wobei die meisten Öltanks unterirdisch errichtet wurden, um das Landschaftsbild zu schonen. Das Öl wird nicht ewig reichen – etwa 20 Jahre noch, so schätzen Fachleute. Doch Douglas Irvine zeigt sich optimistisch:
"Wir sind nicht besonders besorgt im Moment. Wir befinden uns mitten in der Erschließungsphase eines Ölfeldes westlich der Shetland-Inseln. Total baut da gerade eine neue Erdgas-Plattform, die bis Ende nächsten Jahres fertig sein soll. Etwa 1000 Arbeiter sind zurzeit zur Fertigstellung der Anlage auf die Shetlands entsandt. Das verhilft auch etwa 200 Ortskräften zu Arbeit."
Dass zumindest bis vor kurzem noch genügend Geld da war, sieht man an einem ganz neuen Museumsbau und an dem relativ neuen, nach ökologischen Grundsätzen errichteten Verwaltungsgebäude der Kommune am Meer, in dem Douglas Irvine mit Blick auf den Fischereihafen von Lerwick residiert. Doch auch die Shetlands sind jetzt von Kürzungen betroffen, weil die Regierung in London spart, alle Kommunen müssen mit deutlich weniger Geld auskommen – das spürt man auch hier im Norden:
"Die derzeitige Situation, in der die Geldmittel im öffentlichen Sektor begrenzt sind, hat besonders starke Auswirkung auf die entlegenen Gemeinden. Die Versorgungskosten sind in den ländlichen Ortschaften pro Kopf viel höher als zum Beispiel in Lerwick. Es wird gerade intensiv darüber diskutiert, wie wir so viele öffentliche Dienstleistungen wie möglich erhalten können."
Wegen des Sparzwangs gibt es zum Beispiel Diskussionen über die Schließung von kleinen Schulen und über die Fährverbindungen zu den kleineren, entfernteren Inseln der Shetlands, die erhebliche Zuschüsse benötigen.
Die Insulaner sind auf die Fährverbindungen angewiesen
Ein Beispiel dafür ist Fetlar im Norden der Inselgruppe. Vor 200 Jahren lebten hier 800 Menschen, jetzt sind es nur noch etwa 80. Es waren sogar schon mal weniger als 50 – und da wurde es kritisch. Denn die Verwaltung der Shetlands spielte aus Kostengründen mit dem Gedanken, die Fähr-Verbindungen zu reduzieren. Das hätte die Zukunft der Insel in Frage gestellt, meint Nic Boxall, der den einzigen Laden auf Fetlar betreibt:
"Die Fährverbindung ist eine Lebensader für uns. Am Hafen tummeln sich viele Leute und viele kommen mit dem Auto. Es kommen auch einige Touristen herüber. Das hält mein Gästehaus, mein Café und die Post am Leben. Wir sind darauf angewiesen, dass Menschen hierher kommen. Wenn die Menschen nicht mehr reisen können, wenn sie es sich nicht mehr leisten können, dann bringt das die Insel in eine schwierige Situation."
Den Lebensunterhalt für sich und seine Familie bestreitet der Endvierziger mit mehreren Jobs:
"Ich betreibe hier einen kleinen Laden, ein Gästehaus und ein kleines Café. Außerdem arbeite ich für Scottish Water und kümmere mich um die Wasserversorgung auf der Insel. Ich bin Feuerwehrmann und helfe bei der Küstenwache aus. Ich habe also mehrere Jobs, die mich auf Trab halten. Ich bin gut beschäftigt."
Und das vor allem im Sommer. Denn dann sind seine Zimmer belegt, und er kocht auch für seine Gäste, was er sehr gerne macht. Nic hat also immer genug zu tun. Aber für andere Bewohner ist es nicht ganz einfach, hier genügend zu verdienen:
"Es gibt hier einige Menschen, die ihren Lebensunterhalt mit Handwerk und Landwirtschaft verdienen. Auf der Fähre sind fünf Leute angestellt. Mit Hilfe von europäischen Fördermitteln und Geldern der Kommune konnten wir einen neuen Anleger für Fischerboote bauen. Das kann in Zukunft denen zugutekommen, die als Fischer arbeiten wollen. Bisher ging das nicht, weil ein entsprechender Hafen fehlte."
"Die Fährverbindung ist eine Lebensader für uns. Am Hafen tummeln sich viele Leute und viele kommen mit dem Auto. Es kommen auch einige Touristen herüber. Das hält mein Gästehaus, mein Café und die Post am Leben. Wir sind darauf angewiesen, dass Menschen hierher kommen. Wenn die Menschen nicht mehr reisen können, wenn sie es sich nicht mehr leisten können, dann bringt das die Insel in eine schwierige Situation."
Den Lebensunterhalt für sich und seine Familie bestreitet der Endvierziger mit mehreren Jobs:
"Ich betreibe hier einen kleinen Laden, ein Gästehaus und ein kleines Café. Außerdem arbeite ich für Scottish Water und kümmere mich um die Wasserversorgung auf der Insel. Ich bin Feuerwehrmann und helfe bei der Küstenwache aus. Ich habe also mehrere Jobs, die mich auf Trab halten. Ich bin gut beschäftigt."
Und das vor allem im Sommer. Denn dann sind seine Zimmer belegt, und er kocht auch für seine Gäste, was er sehr gerne macht. Nic hat also immer genug zu tun. Aber für andere Bewohner ist es nicht ganz einfach, hier genügend zu verdienen:
"Es gibt hier einige Menschen, die ihren Lebensunterhalt mit Handwerk und Landwirtschaft verdienen. Auf der Fähre sind fünf Leute angestellt. Mit Hilfe von europäischen Fördermitteln und Geldern der Kommune konnten wir einen neuen Anleger für Fischerboote bauen. Das kann in Zukunft denen zugutekommen, die als Fischer arbeiten wollen. Bisher ging das nicht, weil ein entsprechender Hafen fehlte."
Einen Arzt gibt es nur auf der Nachbarinsel
Noch gibt es zumindest eine Grundschule auf der landschaftlich besonders schönen Insel Fetlar. Wenn die Kinder weiterführende Schulen besuchen wollen, müssen sie aber mit der Fähre auf die Nachbarinsel fahren. Auch einen Arzt gibt es nur auf der Nachbarinsel, er hält aber alle 14 Tage eine Sprechstunde auf Fetlar ab.
"Die Shetlands sind einer der windigsten Orte in Europa. Unsere Windkraftanlagen sind teilweise schon seit zehn Jahren in Betrieb und produzieren etwa in 55 bis 60 Prozent der Zeit Energie, je nachdem wie windig es ist. Die Anlagen auf dem europäischen Festland sind dagegen nur etwa 30 Prozent der Zeit aktiv."
Deshalb gibt es Pläne, eine riesige Windfarm zu errichten – von über 150 Windturbinen war anfangs die Rede. Doch der lokalen Bevölkerung war das zu viel, es gab heftige Proteste. Die Dimension der Anlage wurde daraufhin verkleinert. Jetzt ist noch von etwa 100 Turbinen die Rede, aber auch das überzeugt die Gegner noch nicht.
Douglas Irvine tritt für das Projekt ein, er meint, es würde die Zukunft der Inseln sichern, es würde Arbeitsplätze und etwa 20 Millionen Pfund an Einnahmen für die Kommune bringen. Denn die Windkraftanlagen würden weitaus mehr Strom erzeugen, als die Bewohner selbst verbrauchen. Man könnte also Strom verkaufen und auf diese Weise Geld verdienen. Allerdings muss dazu ein neues Kabel zur britischen Hauptinsel gelegt werden. Das ist eine große Investition, die sich nur lohnt, wenn eine größere Zahl von Windturbinen gebaut wird.
Doch viele Anwohner sind dagegen. Sie fürchten, dass durch die Windräder ihre Landschaft verschandelt wird. Zu den Skeptikern gehört der Schaffarmer Ronnie Eunson:
"Ich habe das Gefühl, dass das Projekt in diesem Ausmaß nicht machbar ist. Ich würde ein Projekt bevorzugen, das sich mehr auf die Bedürfnisse unserer Kommune konzentriert. Das bringt zwar weniger Einnahmen, aber auch deutlich weniger Risiken für die Finanzen unserer Kommune. Und es beeinträchtigt die Umwelt nicht so."
"Die Shetlands sind einer der windigsten Orte in Europa. Unsere Windkraftanlagen sind teilweise schon seit zehn Jahren in Betrieb und produzieren etwa in 55 bis 60 Prozent der Zeit Energie, je nachdem wie windig es ist. Die Anlagen auf dem europäischen Festland sind dagegen nur etwa 30 Prozent der Zeit aktiv."
Deshalb gibt es Pläne, eine riesige Windfarm zu errichten – von über 150 Windturbinen war anfangs die Rede. Doch der lokalen Bevölkerung war das zu viel, es gab heftige Proteste. Die Dimension der Anlage wurde daraufhin verkleinert. Jetzt ist noch von etwa 100 Turbinen die Rede, aber auch das überzeugt die Gegner noch nicht.
Douglas Irvine tritt für das Projekt ein, er meint, es würde die Zukunft der Inseln sichern, es würde Arbeitsplätze und etwa 20 Millionen Pfund an Einnahmen für die Kommune bringen. Denn die Windkraftanlagen würden weitaus mehr Strom erzeugen, als die Bewohner selbst verbrauchen. Man könnte also Strom verkaufen und auf diese Weise Geld verdienen. Allerdings muss dazu ein neues Kabel zur britischen Hauptinsel gelegt werden. Das ist eine große Investition, die sich nur lohnt, wenn eine größere Zahl von Windturbinen gebaut wird.
Doch viele Anwohner sind dagegen. Sie fürchten, dass durch die Windräder ihre Landschaft verschandelt wird. Zu den Skeptikern gehört der Schaffarmer Ronnie Eunson:
"Ich habe das Gefühl, dass das Projekt in diesem Ausmaß nicht machbar ist. Ich würde ein Projekt bevorzugen, das sich mehr auf die Bedürfnisse unserer Kommune konzentriert. Das bringt zwar weniger Einnahmen, aber auch deutlich weniger Risiken für die Finanzen unserer Kommune. Und es beeinträchtigt die Umwelt nicht so."
Bei den Briten ist Windenergie unpopulär
Doch das Projekt noch weiter zu verkleinern, ist schwierig. Denn um das Ganze zu einem lohnenden Geschäft für die Kommune und die Investoren zu machen, müssen die Anlagen eine gewisse Menge Strom erzeugen. Gerade für die Kommune müsse sich das Projekt lohnen, meint Douglas Irvine:
"Wir könnten auch kleinere, lokale Energiequellen nutzen, aber diese würden nicht die Einkünfte bringen, die wir erzielen wollen, damit Shetland auch weiterhin finanziell genügend Spielraum hat. Und das wollen wir versuchen."
Der Konflikt ist noch nicht ausgestanden, der Widerstand der Anwohner gegen die Pläne der Verwaltung besteht weiter. Als Außenstehender wundert man sich ein bisschen, dass es auf den dünn besiedelten Inseln keinen Platz für die umweltfreundlichen Windräder geben soll.
Dieter Glaser, ein Deutscher, der seit über 20 Jahren in Lerwick lebt, ist überzeugt, dass es irgendwann einen Kompromiss geben wird.
"Ich glaube, für die Zukunft muss es kommen. Wie groß, wissen wir nicht. Angefangen haben sie mal mit 160 Turbinen, jetzt sind sie runter auf 105, 103. Die werden größer, damit mehr Energie produziert werden kann. Aber ich glaube, an die 100 müssen es sein, sonst lohnt es sich nicht, das Kabel zum Festland zu legen. Die Kosten dafür sind zu hoch, deshalb ist es auch noch umstritten. Wie das endet, das wissen wir nicht. Seit über einem Jahr sind die am Streiten."
Bei den Briten ist die Windenergie nicht so populär wie bei den meisten Deutschen. Dass es sich um eine umweltfreundliche Energie handelt, ist in den meisten Köpfen noch nicht angekommen. Denn man hätte auf den sturmumtosten Shetlands schon viel früher viel mehr Windräder aufstellen können. Nur zehn Prozent des verbrauchten Stroms wird derzeit von erneuerbaren Energien geliefert. Stattdessen steht im Hafen von Lerwick zur Stromerzeugung ein Diesel-Kraftwerk, das natürlich alles andere als umweltfreundlich ist. Doch man hat weitere Pläne, auch wenn die noch Zukunftsmusik sind.
"Wir haben ein großes Wellenkraftwerk in Planung. Es soll vor der Westküste entstehen und von den Strömungen des Atlantiks profitieren."
"Wir könnten auch kleinere, lokale Energiequellen nutzen, aber diese würden nicht die Einkünfte bringen, die wir erzielen wollen, damit Shetland auch weiterhin finanziell genügend Spielraum hat. Und das wollen wir versuchen."
Der Konflikt ist noch nicht ausgestanden, der Widerstand der Anwohner gegen die Pläne der Verwaltung besteht weiter. Als Außenstehender wundert man sich ein bisschen, dass es auf den dünn besiedelten Inseln keinen Platz für die umweltfreundlichen Windräder geben soll.
Dieter Glaser, ein Deutscher, der seit über 20 Jahren in Lerwick lebt, ist überzeugt, dass es irgendwann einen Kompromiss geben wird.
"Ich glaube, für die Zukunft muss es kommen. Wie groß, wissen wir nicht. Angefangen haben sie mal mit 160 Turbinen, jetzt sind sie runter auf 105, 103. Die werden größer, damit mehr Energie produziert werden kann. Aber ich glaube, an die 100 müssen es sein, sonst lohnt es sich nicht, das Kabel zum Festland zu legen. Die Kosten dafür sind zu hoch, deshalb ist es auch noch umstritten. Wie das endet, das wissen wir nicht. Seit über einem Jahr sind die am Streiten."
Bei den Briten ist die Windenergie nicht so populär wie bei den meisten Deutschen. Dass es sich um eine umweltfreundliche Energie handelt, ist in den meisten Köpfen noch nicht angekommen. Denn man hätte auf den sturmumtosten Shetlands schon viel früher viel mehr Windräder aufstellen können. Nur zehn Prozent des verbrauchten Stroms wird derzeit von erneuerbaren Energien geliefert. Stattdessen steht im Hafen von Lerwick zur Stromerzeugung ein Diesel-Kraftwerk, das natürlich alles andere als umweltfreundlich ist. Doch man hat weitere Pläne, auch wenn die noch Zukunftsmusik sind.
"Wir haben ein großes Wellenkraftwerk in Planung. Es soll vor der Westküste entstehen und von den Strömungen des Atlantiks profitieren."
Flüge zu den Shetlands sind teuer
Unabhängig von der Energieerzeugung stellt sich die Frage, ob die Inseln mit ihren zwar kargen, aber sehr reizvollen Landschaften und den vielen Seevögeln nicht mehr Touristen anziehen könnten. Douglas Irvine, der sein ganzes Leben auf den Shetlands verbracht hat, gibt sich da skeptisch.
"Es ist schwierig, die Zahl der Touristen auf den Shetlands deutlich zu steigern. Denn wir sind abhängig von den Fähren und den Flügen, mit denen die Menschen hierher kommen können. Die sind meistens an der Grenze ihrer Kapazität. Ich weiß nicht, wie wir zusätzliche Besucher hierher bringen können – es sei denn, sie kommen mit ihren eigenen Yachten. Kreuzfahrtschiffe legen im Hafen von Lerwick an, sie bringen etwa 100.000 Gäste an Land. Die kaufen hier ein. Aber das hat keine großen Auswirkungen auf unsere Wirtschaft."
Die Flüge und Fähren vom 350 Kilometer entfernten Aberdeen zu den Shetlands sind teuer, ihre Kapazität ist begrenzt. Auch die Zahl der Übernachtungsquartiere auf den Inseln ist beschränkt. Die großen Hotels werden meist von Arbeitern der Ölindustrie genutzt. So bleiben nur einige Bed and Breakfast-Quartiere für Individualtouristen übrig.
Was sich Douglas Irvine besonders wünscht, das ist ein Breitbandkabel für schnellere Internetverbindungen. Die brauche man für die weitere wirtschaftliche Entwicklung dringend, sagt er.
Der wichtigste Wirtschaftszweig der Inseln ist noch immer die Fischerei. Das bestätigt der Wirtschaftsexperte der Regionalverwaltung.
"Der Fischfang ist der Schlüssel-Sektor hier. Vor den Shetlands befinden sich die reichsten Fanggründe von ganz Europa. Entlang der Küste gibt es viele geschützte Gewässer. Das sind gute Voraussetzungen für die Lachs- und Muschelfarmen. Mittlerweile haben sich auch größere Betriebe hier niedergelassen, die Lachs- und Muschelzucht betreiben."
In vielen Buchten entlang der Küste sieht man die großen Käfige im Wasser, in denen Lachse gezüchtet werden. Die Fischfangflotte der Shetlands umfasst 25 große und 45 kleine Schiffe. Sie sind überwiegend in einem Radius von etwa 100 Kilometern rund um die Inseln im Einsatz, erzählt Leslie Tait, der Vorsitzende der örtlichen Fischer-Vereinigung. Er betont die große Bedeutung der Fischerei für die Inseln:
"Die Fischereiwirtschaft ist für die Shetlands wichtiger als die Ölindustrie. Nicht nur in wirtschaftlicher, viel mehr noch in sozialer Hinsicht und was die Zahl der Beschäftigten angeht. Außerdem kommen viele Fischer aus den eher entlegenen Gegenden und von den kleinen Inseln. Fischerei ist eine sehr wichtige Industrie für Shetland und wird es auch immer bleiben."
"Es ist schwierig, die Zahl der Touristen auf den Shetlands deutlich zu steigern. Denn wir sind abhängig von den Fähren und den Flügen, mit denen die Menschen hierher kommen können. Die sind meistens an der Grenze ihrer Kapazität. Ich weiß nicht, wie wir zusätzliche Besucher hierher bringen können – es sei denn, sie kommen mit ihren eigenen Yachten. Kreuzfahrtschiffe legen im Hafen von Lerwick an, sie bringen etwa 100.000 Gäste an Land. Die kaufen hier ein. Aber das hat keine großen Auswirkungen auf unsere Wirtschaft."
Die Flüge und Fähren vom 350 Kilometer entfernten Aberdeen zu den Shetlands sind teuer, ihre Kapazität ist begrenzt. Auch die Zahl der Übernachtungsquartiere auf den Inseln ist beschränkt. Die großen Hotels werden meist von Arbeitern der Ölindustrie genutzt. So bleiben nur einige Bed and Breakfast-Quartiere für Individualtouristen übrig.
Was sich Douglas Irvine besonders wünscht, das ist ein Breitbandkabel für schnellere Internetverbindungen. Die brauche man für die weitere wirtschaftliche Entwicklung dringend, sagt er.
Der wichtigste Wirtschaftszweig der Inseln ist noch immer die Fischerei. Das bestätigt der Wirtschaftsexperte der Regionalverwaltung.
"Der Fischfang ist der Schlüssel-Sektor hier. Vor den Shetlands befinden sich die reichsten Fanggründe von ganz Europa. Entlang der Küste gibt es viele geschützte Gewässer. Das sind gute Voraussetzungen für die Lachs- und Muschelfarmen. Mittlerweile haben sich auch größere Betriebe hier niedergelassen, die Lachs- und Muschelzucht betreiben."
In vielen Buchten entlang der Küste sieht man die großen Käfige im Wasser, in denen Lachse gezüchtet werden. Die Fischfangflotte der Shetlands umfasst 25 große und 45 kleine Schiffe. Sie sind überwiegend in einem Radius von etwa 100 Kilometern rund um die Inseln im Einsatz, erzählt Leslie Tait, der Vorsitzende der örtlichen Fischer-Vereinigung. Er betont die große Bedeutung der Fischerei für die Inseln:
"Die Fischereiwirtschaft ist für die Shetlands wichtiger als die Ölindustrie. Nicht nur in wirtschaftlicher, viel mehr noch in sozialer Hinsicht und was die Zahl der Beschäftigten angeht. Außerdem kommen viele Fischer aus den eher entlegenen Gegenden und von den kleinen Inseln. Fischerei ist eine sehr wichtige Industrie für Shetland und wird es auch immer bleiben."
Fischer klagen über EU-Vorschriften
Leslie Tait scheint ein sehr ruhiger, besonnener Mann zu sein. Wenn es aber um die Fischereipolitik der Europäischen Union geht, wird er sauer. Denn die beeinträchtigt die Shetland-Fischer seiner Ansicht nach sehr:
"Die europäischen Vorschriften, wie zum Beispiel das Rückwurfverbot von Beifang, sind einfach schlecht durchdacht. Man hat sich da in etwas hineingestürzt, ohne genau darüber nachzudenken. Wir meinen, das Verbot war nur politisch zweckdienlich. Die regierungsunabhängigen Organisationen und grünen Parteien wollten das Rückwurfverbot. Es ist aber im Zusammenhang mit den bereits bestehenden Vorschriften nahezu unmöglich, es umzusetzen."
Außerdem kritisiert er, dass für ganz Europa einheitliche Vorschriften gemacht werden. Doch wie, so fragt er, sollen diese Vorschriften für alle Fischerei-Regionen vom Mittelmeer bis zur Nordsee oder den Nordost-Atlantik passen? Er verlangt eine angemessene Regionalisierung. Wegen der Vorschriften hätten immer mehr Fischer auf den Shetlands Probleme.
"Wegen des derzeitigen Erholungsplanes für den Kabeljau sind unsere Boote limitiert. Die Regulierung ist sehr komplex, aber kurz gefasst dürfen einige Boote nur noch 90 Tage im Jahr fischen. Man muss den Fisch also schnell fangen. Das ist eine dieser Vorschriften, die schlecht durchdacht und unausgereift sind."
Die Vorschriften würden von Menschen gemacht, die keine Ahnung vom Job eines Fischers hätten, meint Leslie Tait. Obwohl der Mann sehr verbittert scheint über die EU – das Fischen macht ihm trotzdem noch Freude.
"Das ist der Jagdinstinkt, der einen zum Fischfang antreibt. Es gibt außerdem eine starke Rivalität zwischen den Fischern. Man will mehr Fische fangen als das andere Boot. Um zu wissen, wo sich viele Fische befinden, muss man sich mit den Gezeiten und den Fischgründen auskennen. Fische mögen es zum Beispiel dunkel. Das ist Wissen, das mit Erfahrung kommt."
Der Schaf-Farmer Ronnie Eunson, der noch etwas skeptisch auf die vielen geplanten Windräder blickt, lebt in der Nähe des Ortes Scalloway. Ein Feldweg führt zu seinem an einem Hang gelegenen Haus. Ronnie ist ein gemütlich wirkender Mitfünfziger mit Vollbart, der perfekt in diese raue Gegend passt. Er lebt in einem von außen schmucklosen, innen aber sehr behaglichen Haus mit vielen hellen Holzmöbeln.
Ronnie hat 700 Schafe und 30 Kühe – und führt seinen 750 Hektar großen Hof nach biologisch-organischen Grundsätzen.
"Es ist nicht einfach, den Betrieb biologisch zu bewirtschaften. Wir dürfen viele Produkte nicht verwenden. Und hier so weit im Norden sind wir sehr auf das Wetter angewiesen. Wenn das Wetter schlecht ist, fehlt es uns an Futter, und das ist ein großes Problem. Wir haben viel dazugelernt, seit wir damit angefangen haben. Wir haben gelernt, Dinge anders zu machen. Es ist insofern erfolgreich, als die Menschen die Erzeugnisse schätzen. Aber wir arbeiten unter Bedingungen wie mein Großvater vor 100 Jahren, und das ist heutzutage nicht einfach."
Pestizide, Herbizide oder Kunstdünger darf der Schaffarmer nicht verwenden. Und das macht es ihm schwer, vor allem wenn das Wetter nicht mitspielt in der wichtigen Zeit, wenn das Gras wachsen soll.
Es gibt überhaupt nur acht organisch arbeitende Schaffarmer auf den Shetlands, das sind rund zehn Prozent der Betriebe. Ronnie hat im Jahr 2000 damit angefangen, seinen Hof nach und nach auf organische Bewirtschaftung umzustellen.
"Der Anfang war sehr schwierig. Ich hatte Glück, weil ich einen guten Abnehmer für mein Lamm- und Rindfleisch gefunden habe. Aber ohne diesen wäre es fast nicht möglich."
Ein Londoner Unternehmen nimmt ihm das Schaffleisch ab – zu einem anständigen Preis. Es ist klar, dass ein organisch arbeitender und zudem noch weit abgelegener Betrieb im Wettbewerb mit Schafen aus Massentierhaltung nicht mithalten kann. Aber in London gibt es die Konsumenten, die bereit sind, für besonders gutes Lammfleisch entsprechend mehr zu zahlen. Und das Fleisch der Shetland-Lämmer hat Qualität, was mit dem Futter zu tun hat, das die Schafe hier finden:
"Sie haben eine sehr abwechslungsreiche Ernährung und das macht sich im Geschmack des Fleisches bemerkbar. Die Schafe wissen, wo sie hin müssen, um sich vor Schnee, Wind oder Stürmen zu schützen. Sie sind sehr gut darin, ihre Fähigkeiten einzusetzen. Manchmal findet man sie oben auf dem Berg. Um diese Jahreszeit, wenn das Wollgras anfängt zu wachsen, mögen sie es auf morastigem Boden. Und wenn Ebbe ist, sieht man sie am Strand den Seetang fressen."
Ronnie verhehlt nicht, dass ihm die Arbeit manchmal zu viel wird, dass er gern etwas weniger arbeiten würde. Vor allem, wenn zusätzliche Belastungen auf ihn zukommen, wird es hart. So hat es im Frühjahr nach tagelangen Regenfällen einen heftigen Erdrutsch neben seinem Haus gegeben. Die zwei Autos der Familie wurden von den Erdmassen in den Garten geschoben – die Aufräumarbeiten dauerten mehrere Wochen. Glücklicherweise blieb das Wohnhaus verschont.
"Es kann an manchen Tagen eine Herausforderung sein, aber ich bin auch zufrieden, wenn ich sehe, dass ich etwas richtig gemacht habe. Das motiviert mich weiterzumachen."
Manchmal hat er Helfer – zum Beispiel wenn im Frühjahr die Schafe geschoren werden oder wenn er Gras mähen muss. Außerdem will ihm künftig einer seiner Söhne helfen, der gerade seine Ausbildung beendet. Diese Aussicht spornt ihn an. Für Ronnie, der auf den Shetlands geboren wurde und nur zum Studium einige Zeit in der schottischen Hauptstadt Edinburgh gelebt hat, ist es keine Frage, dass er hier bleiben will.
"Ich kann mir nicht vorstellen, auf Dauer woanders zu leben. Ich würde gerne mehr reisen und andere Länder kennenlernen, aber ich würde nicht für immer dort leben wollen."
"Die europäischen Vorschriften, wie zum Beispiel das Rückwurfverbot von Beifang, sind einfach schlecht durchdacht. Man hat sich da in etwas hineingestürzt, ohne genau darüber nachzudenken. Wir meinen, das Verbot war nur politisch zweckdienlich. Die regierungsunabhängigen Organisationen und grünen Parteien wollten das Rückwurfverbot. Es ist aber im Zusammenhang mit den bereits bestehenden Vorschriften nahezu unmöglich, es umzusetzen."
Außerdem kritisiert er, dass für ganz Europa einheitliche Vorschriften gemacht werden. Doch wie, so fragt er, sollen diese Vorschriften für alle Fischerei-Regionen vom Mittelmeer bis zur Nordsee oder den Nordost-Atlantik passen? Er verlangt eine angemessene Regionalisierung. Wegen der Vorschriften hätten immer mehr Fischer auf den Shetlands Probleme.
"Wegen des derzeitigen Erholungsplanes für den Kabeljau sind unsere Boote limitiert. Die Regulierung ist sehr komplex, aber kurz gefasst dürfen einige Boote nur noch 90 Tage im Jahr fischen. Man muss den Fisch also schnell fangen. Das ist eine dieser Vorschriften, die schlecht durchdacht und unausgereift sind."
Die Vorschriften würden von Menschen gemacht, die keine Ahnung vom Job eines Fischers hätten, meint Leslie Tait. Obwohl der Mann sehr verbittert scheint über die EU – das Fischen macht ihm trotzdem noch Freude.
"Das ist der Jagdinstinkt, der einen zum Fischfang antreibt. Es gibt außerdem eine starke Rivalität zwischen den Fischern. Man will mehr Fische fangen als das andere Boot. Um zu wissen, wo sich viele Fische befinden, muss man sich mit den Gezeiten und den Fischgründen auskennen. Fische mögen es zum Beispiel dunkel. Das ist Wissen, das mit Erfahrung kommt."
Der Schaf-Farmer Ronnie Eunson, der noch etwas skeptisch auf die vielen geplanten Windräder blickt, lebt in der Nähe des Ortes Scalloway. Ein Feldweg führt zu seinem an einem Hang gelegenen Haus. Ronnie ist ein gemütlich wirkender Mitfünfziger mit Vollbart, der perfekt in diese raue Gegend passt. Er lebt in einem von außen schmucklosen, innen aber sehr behaglichen Haus mit vielen hellen Holzmöbeln.
Ronnie hat 700 Schafe und 30 Kühe – und führt seinen 750 Hektar großen Hof nach biologisch-organischen Grundsätzen.
"Es ist nicht einfach, den Betrieb biologisch zu bewirtschaften. Wir dürfen viele Produkte nicht verwenden. Und hier so weit im Norden sind wir sehr auf das Wetter angewiesen. Wenn das Wetter schlecht ist, fehlt es uns an Futter, und das ist ein großes Problem. Wir haben viel dazugelernt, seit wir damit angefangen haben. Wir haben gelernt, Dinge anders zu machen. Es ist insofern erfolgreich, als die Menschen die Erzeugnisse schätzen. Aber wir arbeiten unter Bedingungen wie mein Großvater vor 100 Jahren, und das ist heutzutage nicht einfach."
Pestizide, Herbizide oder Kunstdünger darf der Schaffarmer nicht verwenden. Und das macht es ihm schwer, vor allem wenn das Wetter nicht mitspielt in der wichtigen Zeit, wenn das Gras wachsen soll.
Es gibt überhaupt nur acht organisch arbeitende Schaffarmer auf den Shetlands, das sind rund zehn Prozent der Betriebe. Ronnie hat im Jahr 2000 damit angefangen, seinen Hof nach und nach auf organische Bewirtschaftung umzustellen.
"Der Anfang war sehr schwierig. Ich hatte Glück, weil ich einen guten Abnehmer für mein Lamm- und Rindfleisch gefunden habe. Aber ohne diesen wäre es fast nicht möglich."
Ein Londoner Unternehmen nimmt ihm das Schaffleisch ab – zu einem anständigen Preis. Es ist klar, dass ein organisch arbeitender und zudem noch weit abgelegener Betrieb im Wettbewerb mit Schafen aus Massentierhaltung nicht mithalten kann. Aber in London gibt es die Konsumenten, die bereit sind, für besonders gutes Lammfleisch entsprechend mehr zu zahlen. Und das Fleisch der Shetland-Lämmer hat Qualität, was mit dem Futter zu tun hat, das die Schafe hier finden:
"Sie haben eine sehr abwechslungsreiche Ernährung und das macht sich im Geschmack des Fleisches bemerkbar. Die Schafe wissen, wo sie hin müssen, um sich vor Schnee, Wind oder Stürmen zu schützen. Sie sind sehr gut darin, ihre Fähigkeiten einzusetzen. Manchmal findet man sie oben auf dem Berg. Um diese Jahreszeit, wenn das Wollgras anfängt zu wachsen, mögen sie es auf morastigem Boden. Und wenn Ebbe ist, sieht man sie am Strand den Seetang fressen."
Ronnie verhehlt nicht, dass ihm die Arbeit manchmal zu viel wird, dass er gern etwas weniger arbeiten würde. Vor allem, wenn zusätzliche Belastungen auf ihn zukommen, wird es hart. So hat es im Frühjahr nach tagelangen Regenfällen einen heftigen Erdrutsch neben seinem Haus gegeben. Die zwei Autos der Familie wurden von den Erdmassen in den Garten geschoben – die Aufräumarbeiten dauerten mehrere Wochen. Glücklicherweise blieb das Wohnhaus verschont.
"Es kann an manchen Tagen eine Herausforderung sein, aber ich bin auch zufrieden, wenn ich sehe, dass ich etwas richtig gemacht habe. Das motiviert mich weiterzumachen."
Manchmal hat er Helfer – zum Beispiel wenn im Frühjahr die Schafe geschoren werden oder wenn er Gras mähen muss. Außerdem will ihm künftig einer seiner Söhne helfen, der gerade seine Ausbildung beendet. Diese Aussicht spornt ihn an. Für Ronnie, der auf den Shetlands geboren wurde und nur zum Studium einige Zeit in der schottischen Hauptstadt Edinburgh gelebt hat, ist es keine Frage, dass er hier bleiben will.
"Ich kann mir nicht vorstellen, auf Dauer woanders zu leben. Ich würde gerne mehr reisen und andere Länder kennenlernen, aber ich würde nicht für immer dort leben wollen."