Finanzexperte sieht keine Gefahr von Hyperinflation

Nach Ansicht des Steuer- und Finanzexperten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Ralph Brügelmann, droht infolge der Wirtschaftskrise keine Hyperinflation.
Brügelmann sagte, zwar sei die Sorge vieler Bürger vor einer Inflation nicht ganz unberechtigt, eine Hyperinflation drohe jedoch nicht. "Denn man muss berücksichtigen: die Notenbanken pumpen zwar sehr, sehr viel Geld in die Märkte, sie gleichen damit aber nur die verschwundenen Summen aus, die einfach dadurch aus dem Markt herausgenommen wurden, dass die Banken sich untereinander keine Gelder mehr leihen", so der Finanzexperte des IW, das von Unternehmen, Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden getragen wird.

Sobald die Werte für Immobilien und Aktienkurse wieder steigen und die Banken sich gegenseitig wieder Geld leihen würden, müssten die Geldpressen wieder angehalten werden, so Brügelmann. "Dann müssen die Notenbanken peu à peu das jetzt in den Kreislauf gebrachte Geld wieder herausziehen, aber ich befürchte, dass es hier politische Widerstände geben wird."

Der IW-Experte bedauerte, die Politik assoziiere nach wie vor häufig mit einer restriktiven Geldpolitik "höhere Arbeitslosenzahlen und geringere Wirtschaftswachstumsraten, wobei dieser Zusammenhang so eindeutig gar nicht sein muss."

Anlegern riet Brügelmann "eher davon ab", ihr Geld in die "zur Zeit doch sehr beliebten Bundesanleihen" oder ähnliches zu stecken: "Mit zwei Prozent, drei Prozent Umlaufrendite werden sie vor dem Hintergrund der eigentlich von allen Volkswirten erwarteten anziehenden Inflation eine reale Geldvernichtung haben". Er würde sein Geld vielmehr in dem anlegen, was "zur Zeit als Zocken verpönt" sei: "Ich werde Aktien kaufen, reale Werte, die steigen auch bei der Inflation mit im Wert", so der IW-Experte.

Sie können das vollständige Gespräch mit Ralph Brügelmann mindestens bis zum 11.09.2009 in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören. MP3-Audio