Final Girls Berlin Film Festival

Frauen als Subjekte im Horror-Genre

Eli Lewy (li.) und Mine Serizawa vom Final Girls Berlin Film Festival im Studio von Deutschlandfunk Kultur.
Eli Lewy (li.) und Mine Serizawa vom Final Girls Berlin Film Festival im Studio von Deutschlandfunk Kultur © Deutschlandradio – Laura Lucas
Mine Serizawa und Eli Lewy im Gespräch mit Shanli Anwar · 02.02.2018
Frauen mögen keinen Horror: Mit diesem Mythos wollen die Organisatorinnen des Filmfestivals Final Girls Berlin aufräumen. Sie präsentieren nun schon zum dritten Mal Horror-Filme von Frauen – um gezielt die weibliche Perspektive im Horror-Genre zu stärken.
Das Final Girls Berlin Film Festival präsentiert Horror-Kino. Und zwar Filme, bei denen Frauen Regie geführt haben, oder die von Frauen geschrieben oder produziert wurden.
"Wir wollen einen Raum für weibliche Stimmen und Perspektiven im Horror-Genre schaffen, ganz gleich ob monströs oder heroisch. Wir stellen uns gegen die Tokenisierung von Frauen als Objekte oder aufgehübschte Opfer und wollen Frauen als Subjekte im Horror-Genre präsentieren."
So erklären die Macherinnen von Final Girls Berlin ihre Zielsetzung und Motivation auf der Webseite des Festivals.

Eine Community für Horrorfilme von Frauen aufbauen

"Es gibt ja auch dieses Klischee, Frauen mögen keinen Horror",
sagte Mine Serizawa im Deutschlandfunk Kultur. Ziel des Festivals sei es, eine Community für Horrorfilme von Frauen aufzubauen: Immerhin erlebe Final Girls Berlin in diesem Jahr schon die dritte Ausgabe. Parallel zum Festival gibt es auch einen Storyboard-Workshop und ein Podium für Filmemacherinnen.
Im Festival läuft unter anderem die britische Horror-Komödie "Prevenge" von Alice Low. Darin geht es um eine schwangere Frau, die von ihrem noch nicht geborenen Baby zunehmend auf mörderische Gedanken gebracht werde – die sie auch in Taten umsetzt, fasste Mine Serizawa den Film kurz zusammen:
"Es ist auch witzig, so ein bisschen ein Popcorn-Film. Gleichzeitig geht es natürlich um diese Ängste, die mit der Schwangerschaft verbunden sind, und um diesen kulturellen Druck, dass die Mütter unbedingt alles richtig machen müssen."

Das Mutterklischee dekonstruieren

Das Horror-Genre diene in diesem Fall als Verstärkung dazu, das Mutterklischee zu dekonstruieren, ergänzte Eli Lewy:
"Das ist eigentlich unser Motto: diese Vielfalt von Identitäten. Und es ist auch wichtig, die eigene Perspektive wirklich zu zeigen, und nicht nur durchgekauten Trash."
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