Filmverband entzieht einigen Schauspielgrößen die Ehrenmedaillen

    Dem Leiter der Berlinale, Dr. Alfred Bauer (re.), wird 1977 die Ehren-Professur "für hervorragende Verdienste um die Internationalen Filmfestspiele Berlin und auf dem Gebiet der Filmwissenschaft und Filmgeschichte" durch den Berliner Senat verliehen.
    Der langjährige Leiter der Berlinale, Dr. Alfred Bauer (r.), ist eine der Persönlichkeiten, der die Ehrenmedaille entzogen wird. © picture alliance / Sammlung Richter / Sammlung Richter
    Die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft, Spio, entzieht 14 bekannten Persönlichkeiten aus der Filmbranche rückwirkend ihre Ehrenmedaille. Wie der "Spiegel" berichtet, reagiert der Verband damit auf eine Studie zur NS-Vergangenheit ihrer Preisträger. Zu den Betroffenen zählen unter anderen die Regisseurin Leni Riefenstahl, der Schauspieler Heinz Rühmann, der ehemalige Berlinale-Leiter Alfred Bauer und die Filmdiva Olga Tschechowa. Das Münchner Institut für Zeitgeschichte (IfZ) stufte sie demnach als "NS-belastet" oder "NS-konform" ein. Eine Ausnahme macht die Spio bei Hilmar Hoffmann, dem ehemaligen Kulturdezernenten von Frankfurt am Main. Er habe durch seinen Einsatz für eine kritische Aufarbeitung der NS-Vergangenheit nach 1945 gezeigt, dass Menschen sich ändern können. Der Verband hatte die Studie zum 100-jährigen Bestehen und angesichts des Erstarkens rechtsextremer Tendenzen in der Gesellschaft in Auftrag gegeben.