Filmstart "Was bin ich wert?"

250.000 Dollar für einen Tellerwäscher

Geldscheine hängen von Wäscheklammern gehalten auf einer Wäscheleine.
... und 7,1 Millionen für einen Banker: So viel sind Menschen wert © dpa / picture alliance / Jens Kalaene
Moderation: Frank Meyer und Katja Schlesinger · 07.10.2014
Alle Menschen sind gleich - aber anscheinend nicht gleich viel wert. In seiner Dokumentation "Was bin ich wert?" versucht der Filmemacher Peter Scharf seinen monetären Wert zu bestimmen: beim Friseur, beim Entschädigungsanwalt, bei Samenbanken.
Eigentlich eine zynische Frage, räumt Peter Scharf ein. Die Antworten darauf wiederum seien so zynisch, dass man mit Recht meine, gefragt zu haben. Zum Beispiel wenn der amerikanische "Entschädigungspapst" Kenneth Feinberg genau ausrechne, was jedes Opfer der Anschläge vom 11. September 2001 wert gewesen sei. So bringe ein Tellerwäscher seinen Angehörigen ungefähr 250.000 Dollar an Entschädigungszahlungen ein, ein Banker dagegen 7,1 Millionen.
"Dann ist man natürlich schon überrascht, ja, man denkt: wieso kriegen die nicht alle gleich?"
Ständiges Berechnet-Werden macht Angst
Eigentlich habe er gehofft, dass durch seine Recherche sein Selbstwertgefühl gesteigert würde, sagt Scharf. "Tatsächlich bin ich doch noch stärker verunsichert worden." Das Berechnet-Werden finde jedoch viel häufiger statt, als er es erwartete habe. "Das findet an so vielen Stellen statt, dass es mir schon auch Angst macht. Man muss aufpassen."
Peter Scharfs Dokumentation "Was bin ich wert?" ist ab dem 9. Oktober in mehreren deutschen Städten im Kino zu sehen.
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