Filmhistoriker zu Projekt "Ambiance"

720 Stunden Film - wie schaut man so was?

Film, Filmrolle, Kino, Filmprojektor, Zelluloid
Anders Weberg will einen 720-Stunden-Film produzieren. © dpa / picture alliance
Ulrich Gregor im Gespräch mit Christine Watty · 07.04.2016
Sie waren schon mal drei Stunden im Kino? Oder gar acht? Der schwedische Filmemacher Anders Weberg will das noch toppen. Sein Projekt "Ambiance" soll sage und schreibe 720 Stunden dauern. Nur: wie kann man das überhaupt anschauen? Filmhistoriker Ulrich Gregor gibt Tipps.
"Wir haben in unserer Sektion der Berlinale ja immer schon sehr lange Filme sehr gern gezeigt", sagt der Mitbegründer des Forums der Berlinale, Ulrich Gregor, im Deutschlandradio Kultur. Der längste sei 16 Stunden lang gewesen. Filme dieser Länge könne man beispielsweise über zwei Tage strecken.
Dieses Vorgehen sei aber bei einem Film von 720 Stunden nicht mehr ratsam. "Man könnte sich vorstellen ein spezielles Kino, das jeden Tag eine Vorführstunde reserivert für diesen Zyklus. Ansonsten ist vielleicht Fernsehen das Medium", sagt Gregor. "Die Frage ist, wie lange man davor sitzt." Er könne sich auch vorstellen, dass Zuschauer zwischendurch aus dem Saal gingen, um eine Pause zu machen, und dann zurückkehrten, um weiterzugucken.
Er sympathisiere aber mit Versuchen, die mit der traditionellen Kinoproduktion brächen. "Ich will mir den Trailer gerne ansehen und dann überlege ich, wie ich mit dem gesamten Werk umgehe."
Mehr zum Thema