Filmfestspiele in Berlin und Cannes fordern Freilassung iranischer Filmemacher

    Der iranische Regisseur Jafar Panahi im Porträt
    Der iranische Regisseur Jafar Panahi © AFP / Atta Kenare
    Nach der Festnahme von drei iranischen Filmemachern innerhalb weniger Tage haben die Organisatoren der Filmfestspiele von Berlin und Cannes deren sofortige Freilassung gefordert. Die Festnahme sei ein weiterer Verstoß gegen die Meinungsfreiheit und die Freiheit der Kunst, erklärten die beiden Berlinale-Chefs Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian. Zuvor war der iranische Filmemacher und Berlinale-Gewinner Jafar Panahi in Teheran festgenommen worden. Laut der iranischen Nachrichtenagentur Irna wurde der 62-Jährige abgeführt, als er bei der Staatsanwaltschaft den Fall seines am Freitag festgenommenen Kollegen Mohammad Rasoulof verfolgen wollte. Damit wurden binnen einer Woche drei Regisseure im Iran festgenommen, neben Panahi und Rasoulof auch Mostafa Aleahmad. Panahi war 2010 wegen "Propaganda gegen das Regime" zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden, zudem darf er 20 Jahre lang keine Filme drehen, Drehbücher schreiben oder sich gegenüber Medien äußern. Da er das Land nicht verlassen darf, konnte er zwei internationale Auszeichnungen nicht persönlich entgegen nehmen - Panahi hatte 2015 den Goldenen Bären für seinen Film "Taxi Teheran" sowie in Cannes den Preis für das beste Drehbuch für "Drei Gesichter" erhalten.