Filmemacher Woody Allen rechtfertigt Auftritt bei Moskauer Filmwoche

Nach der Kritik an seinem Videoauftritt bei der Moskauer Filmwoche hat sich US-Filmemacher Woody Allen geäußert. Im Interview sagte der 89-jährige, Wladimir Putins Krieg sei entsetzlich. "Aber egal, was Politiker getan haben – ich halte es nie für einen guten Weg, künstlerische Gespräche abzubrechen“, so Allen. Die Journalistin Anastassia Boutsko bewertete im Deutschlandfunk Allens Teilnahme in Moskau. Allen habe ursprünglich persönlich nach Moskau kommen wollen, dann aber die Teilnahme auf die Videoschalte reduziert. Auch dass er auf den großen Filmfestivals wegen Missbrauchsvorwürfen nicht mehr willkommen ist, spiele eine Rolle. "Er muss gegen seine Bedeutungslosigkeit kämpfen und wir wissen nicht, was er sich alles dabei auch noch gedacht hat. Er wurde direkt darauf angesprochen, ob er in Moskau und Petersburg drehen würde. Da ist er elegant ausgewichen. Er hat gesagt, wenn er drehen würde, dann würde er einen Film machen oder ein Drehbuch schreiben zum Thema: Wie schön es sich gerade leben lässt in Moskau und Petersburg - das kann man auch als süffisant deuten. So kam es auch in Moskau rüber." Das ukrainische Außenministerium hatte Allens Videoschalte zur Moskauer Filmwoche als "Schande" kritisiert, auch angesichts der getöteten ukrainischen Schauspieler und Filmemacher.