Filme der Woche
In "Melinda und Melinda" geht es typischer Woody-Allen-Manier um Stadtneurotiker in Manhattan, deren Beziehungsgefüge ins Chaos stürzt. Und "So was wie Liebe" versucht sich an einer Neuinterpretation des Kultfilms "Harry und Sally".
Melinda und Melinda
USA 2004
Drehbuch/Regie: Woody Allen
Kamera: Vilmos Zsigmond
Darsteller: Radha Mitchell, Amanda Peet, Chloe Sevigny, Will Ferrell
"Melinda und Melinda" ist ein typischer Woody-Allen-Film insofern, als er wieder in Manhattan und wieder unter den bekannten Stadtneurotikern (Künstlern, Intellektuellen) spielt. Allerdings hat Woody Allen seine typische tragik-komische Sicht auf diese Gesellschaft diesmal spielerisch aufgespalten - zwischen einer tragischen und einer komischen Variante der Geschichte, die er erzählt. Dabei geht er von derselben Anfangskonstellation aus und lässt zwei Autoren bei einem geselligen Essen ihre verschiedenen Varianten der Geschichte entwickeln.
Die Anekdote, die es auszugestalten gibt, erzählt, wie eine total derangierte junge Frau jeweils unerwartet in ein Essen unter Freunden platzt und nicht nur diesen Abend, sondern im Folgenden das gesamte Beziehungsgefüge des Freundeskreises ins Chaos reißt.
Komödie und Tragödie werden äußerst kunstvoll parallel erzählt und haben sowohl gleiche als auch verschiedene Spielorte, Motive, Handlungskonstellationen und Schauspieler. Letztlich nähern sie sich natürlich an und das liegt in Woody Allens Sicht auf das Leben als Tragödie. Man kann es eben nur unterschiedlich, nämlich mit einer pessimistischen oder humorvollen Lebensstrategie meistern.
Beide Melindas werden von der wundervollen Australierin Radha Mitchell in der einzigen Doppelrolle des Filmes gespielt. Ansonsten wechselt das Schauspielpersonal, nur Woody Allen ist leider selbst nicht zu sehen. Seine Paraderolle spielt der Komiker Will Ferrell und Hollywoodstar Amanda Peet ist die Ehefrau in der komischen Variante dieser vergnüglichen und klugen Beziehungsgeschichte.
So was wie Liebe
USA 2005
Regie: Nigel Cole
Kamera: John de Borman
Darsteller: Ashton Kutcher, Amanda Peet
Die romantische Komödie ist deutlich vom Kultfilm "Harry und Sally" inspiriert und mit dem Ehrgeiz gemacht, diese wunderbare Beziehungskomödie nach 15 Jahren für ein junges Publikum neu zu interpretieren. Sie folgt vor allem in den Grundzügen der Handlung weitgehend dem Original, wobei die Beziehung diesmal nicht zwölf Jahre dauert, bevor sie in den Hafen der Liebe einläuft, sondern nur sechs und verschiedene Städte als Spielorte hat.
Da Oliver und Emily moderne junge Menschen sind, gibt es gleich beim ersten Treffen spontanen und leidenschaftlichen Sex. Dann verschwindet Emily aus Olivers Leben, weil seine altbackenen Ansichten über eine Beziehung der verrückten Emily so gar nicht entsprechen.
Doch dann kommen die von "Harry und Sally" entliehenen, einsamen Sylvesterabende, der gemeinsam ausgeheulte Trennungsschmerz sowie diverse Zufälle - ein Abkupfern, das verzeihlich ist, ärgerlich ist nur, dass es so inkonsequent geschieht.
Während sich Harry und Sally immer nur selbst im Wege standen und der Film daraus sein komisches Potential zog sowie die Möglichkeit, über den verschiedenen Kosmos von Männern und Frauen zu meditieren, haben die neuen Helden einfach nur Terminschwierigkeiten und pubertäre Turbulenzen.
Auch stimmt die oft zitierte "Chemie" zwischen den Darstellern nicht. Ashton Kutcher ist so zurückhaltend und bieder, dass er für die "starke" Amanda Peet am Schluss nicht mehr als ein Trostpreis sein kann.
Amanda Peet ist in einer viel glaubwürdigeren und auch komischeren Rolle in dieser Woche auch in Woody Allens neuem Film "Melinda und Melinda" in einer Hauptrolle zu sehen.
USA 2004
Drehbuch/Regie: Woody Allen
Kamera: Vilmos Zsigmond
Darsteller: Radha Mitchell, Amanda Peet, Chloe Sevigny, Will Ferrell
"Melinda und Melinda" ist ein typischer Woody-Allen-Film insofern, als er wieder in Manhattan und wieder unter den bekannten Stadtneurotikern (Künstlern, Intellektuellen) spielt. Allerdings hat Woody Allen seine typische tragik-komische Sicht auf diese Gesellschaft diesmal spielerisch aufgespalten - zwischen einer tragischen und einer komischen Variante der Geschichte, die er erzählt. Dabei geht er von derselben Anfangskonstellation aus und lässt zwei Autoren bei einem geselligen Essen ihre verschiedenen Varianten der Geschichte entwickeln.
Die Anekdote, die es auszugestalten gibt, erzählt, wie eine total derangierte junge Frau jeweils unerwartet in ein Essen unter Freunden platzt und nicht nur diesen Abend, sondern im Folgenden das gesamte Beziehungsgefüge des Freundeskreises ins Chaos reißt.
Komödie und Tragödie werden äußerst kunstvoll parallel erzählt und haben sowohl gleiche als auch verschiedene Spielorte, Motive, Handlungskonstellationen und Schauspieler. Letztlich nähern sie sich natürlich an und das liegt in Woody Allens Sicht auf das Leben als Tragödie. Man kann es eben nur unterschiedlich, nämlich mit einer pessimistischen oder humorvollen Lebensstrategie meistern.
Beide Melindas werden von der wundervollen Australierin Radha Mitchell in der einzigen Doppelrolle des Filmes gespielt. Ansonsten wechselt das Schauspielpersonal, nur Woody Allen ist leider selbst nicht zu sehen. Seine Paraderolle spielt der Komiker Will Ferrell und Hollywoodstar Amanda Peet ist die Ehefrau in der komischen Variante dieser vergnüglichen und klugen Beziehungsgeschichte.
So was wie Liebe
USA 2005
Regie: Nigel Cole
Kamera: John de Borman
Darsteller: Ashton Kutcher, Amanda Peet
Die romantische Komödie ist deutlich vom Kultfilm "Harry und Sally" inspiriert und mit dem Ehrgeiz gemacht, diese wunderbare Beziehungskomödie nach 15 Jahren für ein junges Publikum neu zu interpretieren. Sie folgt vor allem in den Grundzügen der Handlung weitgehend dem Original, wobei die Beziehung diesmal nicht zwölf Jahre dauert, bevor sie in den Hafen der Liebe einläuft, sondern nur sechs und verschiedene Städte als Spielorte hat.
Da Oliver und Emily moderne junge Menschen sind, gibt es gleich beim ersten Treffen spontanen und leidenschaftlichen Sex. Dann verschwindet Emily aus Olivers Leben, weil seine altbackenen Ansichten über eine Beziehung der verrückten Emily so gar nicht entsprechen.
Doch dann kommen die von "Harry und Sally" entliehenen, einsamen Sylvesterabende, der gemeinsam ausgeheulte Trennungsschmerz sowie diverse Zufälle - ein Abkupfern, das verzeihlich ist, ärgerlich ist nur, dass es so inkonsequent geschieht.
Während sich Harry und Sally immer nur selbst im Wege standen und der Film daraus sein komisches Potential zog sowie die Möglichkeit, über den verschiedenen Kosmos von Männern und Frauen zu meditieren, haben die neuen Helden einfach nur Terminschwierigkeiten und pubertäre Turbulenzen.
Auch stimmt die oft zitierte "Chemie" zwischen den Darstellern nicht. Ashton Kutcher ist so zurückhaltend und bieder, dass er für die "starke" Amanda Peet am Schluss nicht mehr als ein Trostpreis sein kann.
Amanda Peet ist in einer viel glaubwürdigeren und auch komischeren Rolle in dieser Woche auch in Woody Allens neuem Film "Melinda und Melinda" in einer Hauptrolle zu sehen.