Ich glaube an Mozart, mehr als an Bach! Mozart ist das größte Genie gewesen. Ich kann mir mein Leben ohne Bach schon vorstellen. Aber ohne Mozart nicht!
Festkonzert zu 35 Jahre Festspiele Mecklenburg-Vorpommern: ensemble reflektor
Das ensemble reflektor gehört zur Festivalfamilie, denn im Jahr 2019 waren sie Ensemblepreisträger. © Sophia Hegewald
Jubiläumsparty mit Klassikern
105:42 Minuten

Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern feiern 35 Jahre ihres Bestehens mit vielen Preisträgern und Residenzkünstlern der vergangenen Jahrzehnte. So kam auch das ensemble reflektor, das unter Emmanuel Tjeknavorian Beethoven und Mozart spielte.
Es war ein festliches Wochenende in Ulrichshusen, denn die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern feiern 35 Jahre ihres Bestehens mit vielen Preisträgern und Residenzkünstlern der vergangenen Jahrzehnte.
Der Wiener Geiger und Dirigent Emmanuel Tjeknavorian und das ensemble reflektor, ein freies junges Kammerorchester aus Norddeutschland spielten in der Festspielscheune Musik von Ludwig van Beethoven und Wolfgang Amadeus Mozart, dem Hausgott Tjeknavorians:
Tjeknavorian spielte in Mozarts G-Dur-Violinkonzert den Solopart und leitete gleichzeitig das ensemble reflektor. Außerdem gab es Beethovens Ballett-Ouvertüre zu „Die Geschöpfe des Prometheus“ und die 7. Sinfonie.
Für Selma Brauns, die Gründerin und Geschäftsführerin des ensemble reflektor eine dankbare Aufgabe. Sie erinnert sich daran, dass sie vor allem zusammen gekommen waren, um Beethoven zu spielen. Für sie ist das Konzert eine Art Rückkehr zu den Wurzeln des Ensembles. Dabei betont sie, dass ein Festivalgeburtstag ein besonders schöner Anlass dafür ist.
Mit Musik die Maueröffnung beleben
In der Konzertpause erzählt Festspiel-Gründungsintendant Matthias von Hülsen von seinen anstrengenden Erfahrungen aus den Anfangsjahren. Konzipiert war es als Wiedervereinigungsfestival.
Auf der einen Seite wirkten engagierte DDR-Persönlichkeiten, auf der anderen westdeutsche Kollegen mit Festival-Erfahrung. Das allerdings stieß in der regionalen Szene auf eine gewisse Skepsis, erinnert er sich.
Altbekanntes immer wieder auf der Bühne?
Der Konzertmeister des ensembles reflektor, Joosten Ellée, erläutert die Herangehensweise seines Orchesters an die wohlbekannte Musik: Bekanntes mit Leidenschaft paaren, darin liegt für ihn die Lösung.
Man wird nie wieder die Schroffheit oder die Krassheit einer Uraufführung von der Beethoven-Sinfonie reproduzieren können. Ich denke aber, dass die starken Emotionswechsel bei Beethoven und der Witz bei Mozart sich auf eine Art und Weise reproduzieren lassen, die sich nach wie vor übersetzt ins Publikum.
Aufzeichnung vom 27.07.2025 in Ulrichshusen, Festspielscheune bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern
Ludwig van Beethoven
Ouvertüre zu "Die Geschöpfe des Prometheus" op. 43
Wolfgang Amadeus Mozart
Violinkonzert Nr. 3 G-Dur für Violine und Orchester KV 216
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92
Emmanuel Tjeknavorian, Violine und Leitung
ensemble reflektor