Festspiel-Absage in Bayreuth

Richtige Entscheidung für die Gesundheit

05:10 Minuten
Das Festspielhaus in Bayreuth
Die Absage sei unausweichlich gewesen, sagt die Festspielleiterin Katharina Wagner - erste Proben sollten im April beginnen. © dpa
Katharina Wagner im Gespräch mit Vladimir Balzer · 31.03.2020
Audio herunterladen
Die Bayreuther Festspiele sind abgesagt und auch kommende Festspiele müssen umdisponiert werden. Die für 2020 geplante Neuproduktion von Wagners "Ring" könne erst in zwei Jahren Premiere feiern, erläutert Festspielleiterin Katharina Wagner.
Erste Proben für die Bayreuther Festspiele sollten bereits im April beginnen, doch die für den Sommer vorgesehenen musikalischen Festwochen wurden wegen der Coronakrise von der Festspielleitung abgesagt. Auf die neue Inszenierung von Richard Wagners "Ring" unter der Regie von Valentin Schwarz habe man mit Freude hingearbeitet, sagt Katharina Wagner. Sie ist die künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin der Bayreuther Festspiele.
Die künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin der Bayreuther Festspiele Katharina Wagner steht vor einer Holzwand im Bayreuther Festspielhaus
Die künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin der Bayreuther Festspiele Katharina Wagner© dpa / picture alliance / Nicolas Armer
"Es hätte eine spannende Produktion werden können, im Jahr 2020. Jetzt wird's halt etwas später eine spannende Produktion." Den Spielplan ein zu eins verschieben könne man nicht, da viele Sänger bereits Verpflichtungen hätten und diese nicht absagen könnten.
Die Neuinszenierung von 2020 wäre im kommenden Jahr eine Wiederaufnahme und dann mit kürzeren Probenphasen als die, die für 2020 angesetzt waren. "Daraus ergibt sich, dass wir jetzt versuchen werden, es so zu disponieren, dass wir zum laufenden Spielbetrieb den 'Ring' proben, damit wir ihn 2022 komplett spielen können."

Abstandsgrenzen einhalten

Generell werde sich die Planung umstellen, da sei man schon im Jahr 2025, so Wagner. Vernünftigerweise ruhten aktuell alle Aktivitäten. Bühnenbauten könnten zurzeit wegen der einzuhaltenden Abstandsgrenzen zwischen den Mitarbeitern nicht stattfinden. "Vom künstlerischen Personal können wir die natürlich einhalten, aber in den Werkstätten ist das teilweise eben nicht möglich."
Sobald möglich, sollen die Arbeiten dann für die neue Produktion des "Holländers" für 2021 beginnen. "Wir werden die geplante 'Holländer'-Neuproduktion wahrscheinlich spielen und werden versuchen parallel zum Spielbetrieb auch den 'Ring' zu proben." Andere Produktionen sollen sich ein Jahr nach hinten verschieben. Nun müsse man jeden einzelnen Künstler abfragen, ob dieser Plan umsetzbar sei, so Wagner. Es gebe einen enormen planerischen Aufwand.

Klare Entscheidung

Die Absage der Festspiele wegen der Coronakrise sei unumgänglich, sagt Wagner: "Natürlich, es geht um die Gesundheit, das ist ja völlig klar, also selbstverständlich."
Mehr zum Thema