Festivalul George Enescu
Rumänien? Bestenfalls Dracula, schlimmstenfalls Mafia. Die Klischees über das Land zwischen Karpaten und Schwarzem Meer halten sich in Westeuropa hartnäckig. Doch wie sieht es mit der traditionsreichen rumänischen Musikszene aus? Wir wollen es genauer wissen – und übertragen gemeinsam mit Radio România vom Enescu-Festival aus Bukarest.
Seit zwei Jahren gehört Rumänien zur EU, aber die europäische Öffentlichkeit nimmt das Land zwischen Karpaten und Schwarzem Meer nach wie vor als rück- und randständige Region wahr. Dass Rumänien allein durch die romanische Landessprache eng mit dem Westen des Kontinents verbunden ist, wird dabei gerne vergessen. Der Musiker George Enescu (1881-1955) stand – wie viele rumänische Künstler des 20. Jahrhunderts – für ein dezidiert europäisches Rumänien. Ihm zu Ehren findet alle zwei Jahre in Bukarest das prominent besetzte "Festivalul George Enescu" statt. In Zusammenarbeit mit dem rumänischen Rundfunk haben wir von dort bereits ein Kammerkonzert gesendet – nun folgt die Übertragung der Oper "Oedipe" von George Enescu.
Diese "tragédie lyrique" trägt jeder Rumäne in der Tasche: Ein Notenbeispiel mit den Anfangstakten von Enescus einziger Oper ziert den 5-Lei-Schein der rumänischen Währung. Enescus Ödipus-Tragödie ist die Nationaloper des Landes – nicht wegen der schieren Bekanntheit ihres Schöpfers, sondern weil Enescus Musik Rumänien als eigentlichen Erben der griechisch-byzantinischen Kultur darstellt: Volksweisen verbinden sich mit der nur noch in Rumänien lebendigen Heterophonie der byzantinischen Musik und ihren weiträumigen Tonumspielungen.
Enescu schildert das Schicksal des Ödipus als eindringliche Geschichte einer Lebenswanderung – so wie Enescu selbst zwischen den Ländern Rumänien und Frankreich sowie zwischen den Berufungen als Komponist, Geiger, Pianist, Dirigent und Lehrer wanderte. "Die Legende von Ödipus wurde zum Gefäß, in dem er die Musik seines Lebens destillierte", schrieb Yehudi Menuhin über die einzige Oper seines Lehrers, die nach einem langen Reifeprozess 1936 in Paris uraufgeführt wurde. Trotz vereinzelter Produktionen andernorts wird sie heute nur noch in der Bukarester Nationaloper regelmäßig gespielt. Von dort stammt die Aufzeichnung unter Leitung des Enescu-Spezialisten Oleg Caetani.
Euroradio Opernsaison 2009/10
Festivalul George Enescu
Opera Nationala Bukarest
Aufzeichnung vom 30.8.2009
George Enescu
"Oedipe", Tragédie lyrique in vier Akten und sechs Bildern op. 23
Text von Edmond Fleg nach der Tragödie des Sophokles
Mihai Lazar, Tenor – Laios
Oana Andra, Mezzosopran – Jocaste
Franck Ferrari, Bariton – Oedipe
Crina Zancu, Sopran – Antigone
Ionut Pascu, Bariton – Creon
Horia Sandu, Bass – Tiresias
Vicentiu Taranu, Bariton – Thésée
Adriana Alexandru, Mezzosopran – Mérope
Pompeiu Harasteanu, Bass – Phorbas
Valentin Racoveanu, Tenor – Ein Hirte
Ecaterina Tutu, Alt – Die Sphinx
Chor und Orchester Bukarester Nationaloper
Leitung: Oleg Caetani
nach dem 2. Akt ca. 20:30 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Diese "tragédie lyrique" trägt jeder Rumäne in der Tasche: Ein Notenbeispiel mit den Anfangstakten von Enescus einziger Oper ziert den 5-Lei-Schein der rumänischen Währung. Enescus Ödipus-Tragödie ist die Nationaloper des Landes – nicht wegen der schieren Bekanntheit ihres Schöpfers, sondern weil Enescus Musik Rumänien als eigentlichen Erben der griechisch-byzantinischen Kultur darstellt: Volksweisen verbinden sich mit der nur noch in Rumänien lebendigen Heterophonie der byzantinischen Musik und ihren weiträumigen Tonumspielungen.
Enescu schildert das Schicksal des Ödipus als eindringliche Geschichte einer Lebenswanderung – so wie Enescu selbst zwischen den Ländern Rumänien und Frankreich sowie zwischen den Berufungen als Komponist, Geiger, Pianist, Dirigent und Lehrer wanderte. "Die Legende von Ödipus wurde zum Gefäß, in dem er die Musik seines Lebens destillierte", schrieb Yehudi Menuhin über die einzige Oper seines Lehrers, die nach einem langen Reifeprozess 1936 in Paris uraufgeführt wurde. Trotz vereinzelter Produktionen andernorts wird sie heute nur noch in der Bukarester Nationaloper regelmäßig gespielt. Von dort stammt die Aufzeichnung unter Leitung des Enescu-Spezialisten Oleg Caetani.
Euroradio Opernsaison 2009/10
Festivalul George Enescu
Opera Nationala Bukarest
Aufzeichnung vom 30.8.2009
George Enescu
"Oedipe", Tragédie lyrique in vier Akten und sechs Bildern op. 23
Text von Edmond Fleg nach der Tragödie des Sophokles
Mihai Lazar, Tenor – Laios
Oana Andra, Mezzosopran – Jocaste
Franck Ferrari, Bariton – Oedipe
Crina Zancu, Sopran – Antigone
Ionut Pascu, Bariton – Creon
Horia Sandu, Bass – Tiresias
Vicentiu Taranu, Bariton – Thésée
Adriana Alexandru, Mezzosopran – Mérope
Pompeiu Harasteanu, Bass – Phorbas
Valentin Racoveanu, Tenor – Ein Hirte
Ecaterina Tutu, Alt – Die Sphinx
Chor und Orchester Bukarester Nationaloper
Leitung: Oleg Caetani
nach dem 2. Akt ca. 20:30 Uhr Konzertpause mit Nachrichten