Festival für neue Musik "Ultraschall" beginnt mit politischem Anspruch

In Berlin hat am Mittwochabend "Ultraschall Berlin - Das Festival für neue Musik" begonnen, das von Deutschlandfunk Kultur und rbbKultur veranstaltet wird. Zum Auftakt der 25. Ausgabe gab es unter anderem ein Konzert mit Séverine Ballon am Violoncello und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin unter der Leitung von Lothar Zagrosek. Bis Sonntag stehen jeden Abend weitere Konzerte und Gespräche mit Musikerinnen und Komponistinnen auf dem Programm. Zu den Höhepunkten gehört ein Auftritt der iranischen Bratscherin Muriel Razavi mit Werken iranischer Komponistinnen. Außerdem spielt der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine eine Rolle, und zwar bei einem Konzert des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin. In dessen Zentrum steht ein Stück des russischen Komponisten Sergej Newski. Dazu erläuterte Deutschlandfunk Kultur Festivalleiter Rainer Pöllmann: "Newski hat einen Text von Lew Tolstoi aus dem Jahr 1900 vertont, eine radikale Absage an jeden Nationalismus, an jeden Chauvinismus. Das ist der Fluchtpunkt des ganzen Konzerts." Ergänzt werde Newskis Komposition unter anderem durch Werke einer einer ukrainischen Komponistin und einer belarussischen Komponistin. Diese "Konstellation unter dem Signum der Absage an Nationalismus sei eine starke Aussage des Komponisten und des Festivals", so Pöllmann.