Fernsehen aus Europa für die arabische Welt
Von drei auf acht Stunden täglich hat die Deutsche Welle seit Montag ihr arabischsprachiges Programm mehr als verdoppelt. Der Wissenshunger des arabischen Fernsehpublikums gilt als unvermindert hoch. Der erfolgreiche deutsche Auslandssender versteht sich zunehmend als Sprachrohr der westlichen Welt. Er bekommt aber Konkurrenz aus Frankreich und Großbritannien.
Die Deutsche Welle ist der seit mehr als fünf Jahrzehnten der Auslandsrundfunk Deutschlands, seit 1993 sendet DW-TV aus Berlin. Das Fernsehen der Deutschen Welle spricht seit geraumer Zeit nicht mehr ausschließlich Deutsch und Englisch: Es existieren auch Programmfenster auf Arabisch und Spanisch.
Das Programm ist nicht nur für im Ausland lebende Deutsche gedacht, sondern versteht sich zunehmend auch als Sprachrohr der westlichen Welt in Krisen- und Konfliktgebieten. Um sich besser den Wünschen der Zuschauer anzupassen, wird das Programm der Deutschen Welle in den kommenden Jahren immer stärker nach Regionen aufgesplittet: Europa, Nord- und Südamerika, Asien, Arabien.
Auch das arabische Programm wechselt sich, ebenso wie das deutsche Hauptprogramm, immer wieder mit englischsprachigen Sendungen ab. Diese Struktur empfinden viele Zuschauer als gewöhnungsbedürftig - jedoch dienen die englischen Sendungen einer noch größeren Verbreitung des Programms. Die Nachrichten sind von der Machart her den westlichen Gepflogenheiten entsprechend sachlich und nüchtern in der Präsentation. Nach einem Überblick, Meldungen und Kurzberichten folgt das "Tagesthema", in dem 10 Minuten lang ein aktuelles Thema vertieft wird.
Die arabischsprachigen Sendungen sind bereits jetzt in manchen Ländern erfolgreich beim Publikum – in Marokko etwa beträgt der Marktanteil des Senders über 2 Prozent, was viel ist angesichts einer Konkurrenz von über 250 frei empfangbaren Sendern in der arabischen Welt.
Die Programmausweitung des Deutschen-Welle-Fernsehens trifft daher auf heftige Konkurrenz: Bereits seit zehn Jahren sendet Al Dschasira aus dem Emirat Qatar und "Al Arabiya", ein Nachrichtensender aus Dubai, gilt derzeit als das meistgesehene Nachrichtenprogramm. Gestern startete – angeblich rein zufällig – auch das arabischsprachige Programm des französischen Nachrichtenkanals "France 24" und im Herbst will die BBC an den Start gehen. Dennoch stehen die Chancen des Deutschen-Welle-Fernsehens auf Arabisch gut – der Wissenshunger des Fernsehpublikums gilt, zumindest in den etwas gebildeteren Schichten, als unvermindert hoch.
Deutschlandradio Kultur sprach darüber mit Mustafa Esaid, Leiter der arabischen Redaktion der Deutschen Welle. Lesen Sie hier einen Ausschnitt aus dem Gespräch:
Grothe: Fünf Stunden Programm mehr - was gibt es da zu sehen?
Esaid: Wir haben natürlich die Nachrichten sechs Mal am Tag. Wir haben aber auch Programme wie die "Quadriga", das ist eine Talksendung, eine Dialogsendung, wo arabische und deutsche Journalisten, die des Arabischen mächtig sind, miteinander diskutieren über das Weltthema Nr. 1 der Woche. Wir haben auch das Magazin "euromaxx", was sich mit europäischen Lebensstilen befasst und besonders den Jugendlichen in der arabischen Welt darstellt. Das sind alles Programme, die Informationen über Deutschland und Europa in die arabische Welt tragen.
Grothe: Laufen dort auch deutsche Filme oder Serien mit arabischen Untertiteln vielleicht?
Esaid: Deutsche Filme und Serien sind nicht der Auftrag der Deutschen Welle. Die Deutsche Welle ist ja vordergründig ein Nachrichten- und Informationskanal, insofern bieten wir zur Hälfte unseres Programms Nachrichtensendungen, die andere Hälfte besteht aus Magazinen und Dokumentarfilmen. Das sind Reportagen, die vielleicht unterhaltsam sind, aber keineswegs Serien- oder Spielfilmcharakter haben.
Sie können das vollständige Gespräch für begrenzte Zeit in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.
Das Programm ist nicht nur für im Ausland lebende Deutsche gedacht, sondern versteht sich zunehmend auch als Sprachrohr der westlichen Welt in Krisen- und Konfliktgebieten. Um sich besser den Wünschen der Zuschauer anzupassen, wird das Programm der Deutschen Welle in den kommenden Jahren immer stärker nach Regionen aufgesplittet: Europa, Nord- und Südamerika, Asien, Arabien.
Auch das arabische Programm wechselt sich, ebenso wie das deutsche Hauptprogramm, immer wieder mit englischsprachigen Sendungen ab. Diese Struktur empfinden viele Zuschauer als gewöhnungsbedürftig - jedoch dienen die englischen Sendungen einer noch größeren Verbreitung des Programms. Die Nachrichten sind von der Machart her den westlichen Gepflogenheiten entsprechend sachlich und nüchtern in der Präsentation. Nach einem Überblick, Meldungen und Kurzberichten folgt das "Tagesthema", in dem 10 Minuten lang ein aktuelles Thema vertieft wird.
Die arabischsprachigen Sendungen sind bereits jetzt in manchen Ländern erfolgreich beim Publikum – in Marokko etwa beträgt der Marktanteil des Senders über 2 Prozent, was viel ist angesichts einer Konkurrenz von über 250 frei empfangbaren Sendern in der arabischen Welt.
Die Programmausweitung des Deutschen-Welle-Fernsehens trifft daher auf heftige Konkurrenz: Bereits seit zehn Jahren sendet Al Dschasira aus dem Emirat Qatar und "Al Arabiya", ein Nachrichtensender aus Dubai, gilt derzeit als das meistgesehene Nachrichtenprogramm. Gestern startete – angeblich rein zufällig – auch das arabischsprachige Programm des französischen Nachrichtenkanals "France 24" und im Herbst will die BBC an den Start gehen. Dennoch stehen die Chancen des Deutschen-Welle-Fernsehens auf Arabisch gut – der Wissenshunger des Fernsehpublikums gilt, zumindest in den etwas gebildeteren Schichten, als unvermindert hoch.
Deutschlandradio Kultur sprach darüber mit Mustafa Esaid, Leiter der arabischen Redaktion der Deutschen Welle. Lesen Sie hier einen Ausschnitt aus dem Gespräch:
Grothe: Fünf Stunden Programm mehr - was gibt es da zu sehen?
Esaid: Wir haben natürlich die Nachrichten sechs Mal am Tag. Wir haben aber auch Programme wie die "Quadriga", das ist eine Talksendung, eine Dialogsendung, wo arabische und deutsche Journalisten, die des Arabischen mächtig sind, miteinander diskutieren über das Weltthema Nr. 1 der Woche. Wir haben auch das Magazin "euromaxx", was sich mit europäischen Lebensstilen befasst und besonders den Jugendlichen in der arabischen Welt darstellt. Das sind alles Programme, die Informationen über Deutschland und Europa in die arabische Welt tragen.
Grothe: Laufen dort auch deutsche Filme oder Serien mit arabischen Untertiteln vielleicht?
Esaid: Deutsche Filme und Serien sind nicht der Auftrag der Deutschen Welle. Die Deutsche Welle ist ja vordergründig ein Nachrichten- und Informationskanal, insofern bieten wir zur Hälfte unseres Programms Nachrichtensendungen, die andere Hälfte besteht aus Magazinen und Dokumentarfilmen. Das sind Reportagen, die vielleicht unterhaltsam sind, aber keineswegs Serien- oder Spielfilmcharakter haben.
Sie können das vollständige Gespräch für begrenzte Zeit in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.