Felix Moellers RAF-Film "Die Sympathisanten"

"Ein paar Rätsel aus der Zeit müssen offen bleiben"

Fahndungsposter, das RAF-Terroristen zeigt
Fahndungsplakat der Polizei: Die RAF stand für beispiellosen Terror in der Bundesrepublik. Doch es gab auch Menschen, die zumindest die Motive der RAF nachvollziehen konnten. © imago
Felix Moeller im Gespräch mit Dieter Kassel · 23.05.2018
In seinem Dokumentarfilm "Die Sympathisanten" befragt Felix Moeller Menschen, die einst der Ideologie der RAF nahestanden. Darunter auch seine Mutter Margarethe von Trotta und sein Stiefvater Volker Schlöndorff.
"Die Sympathisanten": So nannten viele in den 70er- und 80er-Jahren jene Menschen, die Verständnis für die Ideologie und Motive der Roten Armee Fraktion zeigten. Am 24. Mai 2018 Donnerstag kommt der gleichlautende Film von Felix Moeller in die Kinos. Moeller erzählt, wie es ihm mit den Zeitzeugen ergangen ist:

"Man will verstehen"

"Man will verstehen. Das gelingt schon irgendwie, manches fällt einem ganz schwer nachzuvollziehen. Aber klar, ich meine, die Leute sind damals aufgebrochen gegen den Vietnam-Krieg, gegen die vielen alten Nazis, gegen eine ungerechte Gesellschaftsordnung, gegen Überreaktionen des Staates, Stichwort Polizeistaat.
Klar, da kann man das eine oder andere nachvollziehen. Aber diese Eskalation der Gewalt und dieses schrittweise auch Mitgehen, dieses Mitleiden bei den Baader-Meinhof-Häftlingen dann - das verstehe ich irgendwie nicht mehr."

Die Rätsel der Zeit

In dem Film fragt Moeller auch nach einem ominösen Koffer, den seine Mutter, die Regisseurin Margarethe von Trotta, damals womöglich für die RAF weitergab. Diese Stelle im Film habe ihr nicht gefallen, sagt Moeller.
Von Trotta behaupte bis heute, nicht zu wissen, was in dem Koffer gewesen sei: "Also ein paar Rätsel aus der Zeit müssen offen bleiben." (bth)

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