Feierlicher Abschluss in Berlin

'Ganz der Richard!', sagten übereinstimmend Verwandte, Freunde und Kollegen als sie des Klein-Siegfrieds ansichtig wurden. Ihre Einschätzung wurde dann ja auch noch in ganz anderer Hinsicht bewiesen. Aus dem musikalischen Geburtstagsgruß, den Richard Wagner der noch verheirateten Cosima von Bülow zum 33. präsentierte, hat die Nachwelt dann das Siegfried-Idyll gemacht.
'Ganz der Richard!', lautet dann auch ein Urteil der Musikwissenschaft, das sich auf so manchen Sproß der nachwagnerschen Musikgeschichte bezieht. Mit seinem Idyll 'Im Sommerwind' gründet der Jung-Student Anton Webern seine musikalischen Eingebungen ganz fest auf Wagner'sches Fundament. 'Ganz der Richard!' - im wahrsten Sinne des Wortes dann die beiden Ouvertüren. Beim 'Tannhäuser' denken wir an das Innere des Venusberges, an die bacchantische Orgie, die Richard so trefflich in Musik gesetzt hat. 'Verachtet mir die Meister nicht!' auch hier denkt man dann: Typisch Wagner - 'Ganz der Richard!' - die unbescheidene Botschaft des Hans Sachs in den 'Meistersingern' ist eine Leitidee in Wagners Schaffen. Die Meistersingerouvertüre wird den Abend dann beschließen - ein Festmahl für das Publikum nach Idyll und Extase. Dazwischen dann das 1. Violinkonzert von Sergej Prokofjew - passend, denn auch dieses stimmt idyllisch ein.

Anton Webern
"Im Sommerwind" – Idyll für großes Orchester

Sergei Prokofjew
Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 D-Dur op. 19

Richard Wagner
"Tannhäuser" – Ouvertüre und Venusberg-Bacchanale (Pariser Fassung)

ca. 20.50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten

Richard Wagner
"Siegfried-Idyll"

Richard Wagner
‚Die Meistersinger von Nürnberg" – Vorspiel

Julia Fischer, Violine
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Ltg.: Marek Janowski