Feierabendparlamente in der Republik

Politik nach Dienstschluss

Blick in den Plenarsaal des Abgeordnetenhauses von Berlin.
Abgeordnete als Hobby-Politiker? - Plenarsaal des Abgeordnetenhauses von Berlin - ein Feierabendparlament. © imago
Von Claudia van Laak, Almuth Knigge und Axel Schröder · 06.06.2016
In Berlin, Bremen und in Hamburg sind die letzten Feierabendparlamente der Republik tätig. Die Mitglieder gehen hier noch einer anderen Arbeit nach, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Ob dies sinnvoll ist, darüber wird gestritten.
Die einen loben das Modell, weil so Menschen in der Politik aktiv sind, die nicht fürchten müssen, bei einem Ausscheiden beruflich neu starten müssen; die durch ihr Leben außerhalb der Politik viel eher "geerdet" sind als die Berufspolitiker in den Landtagen.
Andere kritisieren die Idee, Politik "mal eben so", nach Feierabend machen zu können. Abgeordnete bemängeln, dass ihnen oft die nötige Zeit fehle, sich in politische Vorhaben so weit einarbeiten zu können wie es nötig wäre. Zudem ist vielen Berufsgruppen der Zugang zwar nicht rechtlich, aber aus praktischen Gründen verwehrt: Selbständige Handwerker, einfache Arbeiter oder Facharbeiter haben einfach keine Zeit für Politik nach Feierabend.