Das Pannenbad in ihrer Heimatstadt Turnhout inspirierte Charlotte Van den Broeck zu ihrem Buch "Wagnisse. 13 tragische Bauwerke und ihre Schöpfer". Und das ist nicht nur ein Essay über gescheiterte Architekten, sondern über das Scheitern an sich.
Der Kampf um die Kanzlerkandidatur habe weder Söder noch Laschet geschadet, glaubt der Journalist Malcolm Ohanwe. In den Medien seien eher Begriffe wie "Königsdrama" gefallen, nie "Schlammschlacht". Eine Frau wäre da ganz anders beurteilt worden.
Vor rund vier Wochen machte Schauspieler Ron Iyamu rassistische Vorfälle am Düsseldorfer Schauspielhaus öffentlich. Seitdem sei viel nach oben gespült worden, sagt Intendant Wilfried Schulz. Er will nun externe Hilfe suchen.
Personaldebatten stehlen Sachthemen aktuell die Show. Vor allem die CDU tue sich mit der andauernden Frage, wer Kanzlerkandidat wird, keinen Gefallen, sagt die Politologin Isabelle Borucki. Dieses Gerangel um Posten sei nicht mehr zeitgemäß.
"Die Kanzlerkandidatin der Grünen im exklusiven TV-Interview!" So kündigte Prosieben am Montagabend das erste Interview mit Annalena Baerbock in ihrer neuen Rolle an. TV-Kritiker Matthias Dell ist nicht überzeugt: Es fehlten die kritischen Fragen.
1975 porträtierte der Fotograf Dawoud Bey in "Harlem, U.S.A." das gleichnamige New Yorker Viertel. 40 Jahre später zeigte er in "Harlem Redux" die Veränderungen dort. Beide Ausstellungen sind in einer Retrospektive in New York zu sehen.
In Berlin wurde der Coronatoten gedacht. Die Pandemie habe deutlich gemacht, wie wichtig es sei, Abschied nehmen zu können, sagt die Philosophin Ina Schmidt. Zugleich mache sie bewusst, wie kostbar das Leben sei.
Archäologische Sensationsfunde in Ägypten häufen sich. Zuletzt wurde eine 3000 Jahre alte Stadt nahe Luxor freigelegt. Die Direktorin des Ägyptischen Museums in Berlin ist voll des Lobes für ihre Kollegen vor Ort und erhofft sich neue Einblicke.
Die königliche Familie hat Abschied genommen von Prinz Philip. 73 Jahre lang stand er an der Seite der Queen. Von seiner Trauerfeier, die er selbst geplant hatte, ging auch ein Weckruf für Meghan und Harry aus.
Das berühmteste Ballett-Solo wird fit gemacht für die Gegenwart: In „The Dying Swans Project“ gibt es 16 Versionen des sterbenden Schwans – von nah am Original bis zum Lockdown-Dramolett.
Nora Tschirner hat in einem Interview öffentlich über ihre Depressionen gesprochen. Moderatorin Sonja Koppitz, die selbst von der Krankheit betroffen ist, ist dankbar für die Offenheit der Schauspielerin.
Das Pressefoto des Jahres ist oft mit den prägenden Themen der Gegenwart verbunden: Mit dem Siegerfoto 2021 beschreibe der Däne Mads Nissen die Pandemie und die damit verbundenen Erfahrungen in einem Bild, sagt die Kunsthistorikerin Karen Fromm.
Der Berliner Mietendeckel ist verfassungswidrig. So hat das Bundesverfassungsgericht geurteilt. Die Schriftstellerin Annett Gröschner bedauert, dass damit die Mischung von Jungen und Alten aber auch Armen und Reichen in der Stadt weiter schwindet.
Auch in Krisenzeiten gibt es Aufbruch: Das Zentrum für immersive Medienkunst, Musik und Technologie (ZIMMT) eröffnet in Leipzig. Zum Start gibt es ein digitales Festival. Mitbegründer Paul Hauptmeier kündigt besondere Klangerlebnisse an.
Die belarussische Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch ist eine scharfe Kritikerin von Präsident Lukaschenko. Im Berliner Exil führt sie einen in Belarus gegründeten Diskussionsklub fort. Jetzt fand das erste Onlinetreffen stand.
Rund 17.000 mosambikanische Vertragsarbeiter kamen in die DDR, um dort eine Ausbildung zu erhalten. Viele wurden als billige Arbeitskräfte ausgenutzt. Damit sie nun Teile ihres Lohns und Renten erhalten, setzen sich Wissenschaftler für sie ein.
In der Debatte um Rassismus kritisieren 1400 Theaterschaffende mit einem offenen Brief die Äußerungen des Dramaturgen Bernd Stegemann. Schauspieler mit migrantischem Hintergrund hätten alle Rassismuserfahrung, sagt der Regisseur Marco Damghani.
Die Architekturbiennale Venedig wurde 2020 pandemiebedingt verschoben. In fünf Wochen soll sie nun eröffnet werden – sogar mit Publikum. Architekturexperte Nikolaus Bernau sieht eine Demokratisierung der Schau im Gange, wenn sie denn stattfindet.
Deutschland soll aus der EU austreten. Das beschloss eine sichtlich gespaltene AfD auf ihrem Bundesparteitag in Dresden. Gleichzeitig wolle die Partei mit Selbstverharmlosung bei der Bundestagswahl punkten, meint die Journalistin Maria Fiedler.
Nun ist es offiziell. Markus Söder will Kanzler werden. Seine Biografin bezweifelt, dass er der ideale Kandidat ist. Momentan profitiere der CSU-Chef von der erzwungenen sozialen Distanz, denn der direkte Kontakt mit dem Bürger sei seine Sache nicht.
Das neue Album des Star-Oboisten Albrecht Mayer dürfte Mozart-Fans gefallen. Neben verschiedenen Instrumentalstücken gibt es auch die Weiterkomposition eines unvollständigen Oboenkonzerts. Wie das möglich war, erklärt der Musiker selbst.
Die christliche Ikonografie ist ein wichtiges Thema im Werk von Joseph Beuys – seine religiösen Wurzeln sind unverkennbar. Eine Ausstellung in Berlin untersucht, wie Beuys auf die Idee kam, Christus als den "Erfinder der Elektrizität" zu bezeichnen.
In Deutschland verschärft sich die soziale Spaltung. Der Essayband "Klasse und Kampf" beschäftigt sich mit den feinen Unterschieden, die die verschiedenen Milieus von einander trennen. Die Autorin Lucy Fricke erklärt, warum das heute noch so ist.
Der brasilianische Tänzer und Choreograf Ismael Ivo hat mit den wichtigsten Protagonisten des modernen Tanzes zusammengearbeitet. 1984 begründete er das europäische Festival "ImPulsTanz" mit. Nun ist er mit 66 Jahren an Covid-19 gestorben.
In der Strafkolonie Pokrow ist Hühnchen eigentlich verboten. Nun werden vor den Augen Alexej Nawalnys Brathähnchen zubereitet. Perfide, findet unser Korrespondent Thomas Franke. Denn der Oppositionelle befindet sich seit zehn Tagen im Hungerstreik.