Fassungslosigkeit über Worte von Farenholtz zur documenta

    Der Interims-Geschäftsführer der Documenta fifteen, Alexander Farenholtz, mit blauem Schlips, hellblauem Hemd und grauem Jackett.
    Alexander Farenholtz, Interims-Geschäftsführer der Documenta fifteen. © imago/Reiner Zensen
    03.08.2022
    In der Debatte über Antisemitismusvorwürfe bei der documenta hat sich ein Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Frankfurt "fassungslos" über Äußerungen von Interimsgeschäftsführer Alexander Farenholtz gezeigt. Wer weiter davon spreche, dass die Stimmung auf der Kunstausstellung "sehr gut" sei und man sich auf einem "hervorragenden Kurs" befinde, habe sich mit den Vorfällen nicht beschäftigt oder leide unter Realitätsverlust", sagte Benjamin Graumann der "Jüdischen Allgemeinen". Die internationale Kunstausstellung stehe für einen "staatlich geförderten und tolerierten Antisemitismus, weshalb sie angesichts der permanenten Verweigerungshaltung der Verantwortlichen, etwas zu ändern, auch nicht mehr zu retten ist". Auf die Frage, wer die Hauptverantwortung trage, sagte Graumann, das beginne bei der Geschäftsführung, reiche über den Aufsichtsrat bis zu verantwortlichen Politikern. Er nannte die zurückgetretene Generaldirektorin Sabine Schormann, Farenholtz sowie Christian Geselle, Kassels Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der documenta, sowie Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne).