Fall Edathy

Sollte man Bilder nackter Kinder in einem geschützten Kontext ausstellen?

21.02.2014
Der "Fall Edathy" hat eine Debatte losgetreten: über den Umgang mit Bildern nackter Kinder und Jugendlicher, die offenbar nicht eindeutig pornografisch und deshalb juristisch noch legal sind. Politiker fordern, den Handel mit solchen Bildern zu verbieten.
Der "Fall Edathy" hat eine Debatte losgetreten über den Umgang von Bildern nackter Kinder und Jugendlicher, die offenbar nicht eindeutig pronografisch und deshalb juristisch noch legal sind. Politiker fordern, den Handel mit solchen Bildern zu verbieten. Unsere Vorstellung von den Bilder ist in dieser Debatte allerdings abstrakt, öffentlich geziegt werden sie, auch beispielhaft, aus naheliegenden Gründen nicht. – Aber: Im ungeschützten Raum des Internet kursieren sie weiter, auffindbar für die, die sie wirklich finden wollen.
Für den Kurator Felix Hoffmann, mit dem wir heute gesprochen haben, ist das der falsche Weg. Er fordert, auch solche Bilder öffentlich zu zeigen, im geschützten Raum von Ausstellungen in Museen oder anderen Institutionen, die diese Bilder richitg einordnen und in Kontext. Anders, sagt er, sind kompetente öffentliche Debatten über die Grenze zwischen harmloser Nacktheit und würdeloser Entblößung nicht möglich – und wir, auch Jugendliche, die im Netz unterwegs sind, lernen nicht, Unterschiede zu sehen und Bilder richtig einzuordnen – für ihn ist das aber ein unerlässliches Rüstzeug in einer zeit, in der Bilder immer wirkmächtiger werden: Verstehe ich überhaupt, ob ein Bild für jemanden entwürdigend ist, oder hält der Jugendliche, der das im Netz immer wieder sieht, jede Pose und jedes Bild am Ende für normal?
Was denken Sie: Beispiele von Bildern nackter Kinder, wie sie in der Edathy-Affäre (bislang ungesehen) diskutiert werden: Sollte man sie, eingeordnet und erklärt, in einem geschützten Raum, in einer Ausstellung etwa, sichtbar machen und diskutieren, oder sollten sie besser gar nicht gezeigt werden?
Die Debatte – live
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