Faire Öko-Mode
Aus einer "Sehnsucht nach Sinn" gründete die Kölnerin Nina Lorkovic ihr Modelabel "Milch". Ihre Shirts aus Baumwolle werden nach ethisch und ökologisch sauberen Richtlinien von Fairtrade in Indien und Marokko hergestellt.
"Mein Name ist Nina Lorkovic (...) ich bin Inhaberin des Öko-Fashion Lables Milch in Köln, von Haus aus bin ich Mediendesignerin (...) und nach fünf Jahren als Mediendesignerin, und zusätzlich als Mutter – ich wurde dann Mutter – diese Kombination, die hat mich dann dazu bewegt, was Neues auf die Beine zu stellen. Und aus dem Grund heraus: Sehnsucht nach Sinn."
Nina Lorkovic lebt in Köln als alleinerziehende Mutter. Sie ist schmal und lebhaft, man sieht ihr an, dass sie sich das Leben nicht leicht macht. Das Großziehen ihres Sohnes reichte ihr nicht als Antwort auf die Sinnfrage.
"Das Leben muss bisschen mehr hergeben als für Medienagenturen Nächte über vor dem Rechner zu sitzen, also das war – Null, das war einfach nichts für mich."
Bevor ihr Kind zur Welt kam, war Nina Lorkovic eine passionierte Globetrotterin, die mit Rucksack durch die Welt reiste – auch durch die sogenannte Dritte Welt.
"Ich interessier mich für andere Kulturen und ich habe aber auch gesehen, dass es tatsächlich Ungerechtigkeit gibt. Ich hab mir Bücher gekauft, ich hab Zeitungsartikel gelesen dann, dass Fairtrade in Deutschland jetzt auch Baumwolle mit in die Zertifizierung genommen hat, und ab da hat's Klick gemacht und ich hab gedacht: Okay, das ist es."
Von diesem Klick bis zum ersten Fairtrade-Bio-T-Shirt war es allerdings noch ein weiter Weg. Wer an seine Produkte das Fairtrade-Lable heften möchte, muss einen langen Prozess durchlaufen. Transfair heißt die zuständige Stelle mit Hauptsitz in Köln. Hier ließ sich Nina Lorkovic zunächst beraten.
"Ich kam raus und dachte: Super. Ich bin da mit der Sicherheit rausgegangen, ich weiß, wenn ich noch irgendwelche Fragen habe, wenn da noch ne Bremse ist, dann kann ich diese Frau kontaktieren, die hat Erfahrung, die weiß aber auch, dass ich ne Einzelnunternehmerin bin, die war da sehr aufgeschlossen. Und ich fühlte mich da sehr gut aufgehoben und fing dann an."
Im Jahr 2007 legte Nina Lorkovic dann richtig los. Als Designerin entwirft sie bis heute Baumwoll-Shirts, die nach ethisch und ökologisch sauberen Richtlinien in Indien und Marokko hergestellt werden. T-Shirts, Langarm-Shirts, Taschen und Schals für Kinder und Erwachsene gehören in ihre Reihe. Der Name des Labels ist "Milch".
"Warum Milch? Zum einen, weil es ein schön klingendes deutsches Wort ist, wie ich finde, zum anderen, so rein und gesund und stärkend wie die Milch soll auch mein Milch-Shirt sein, der Name ist prägnant, bleibt sehr gut hängen – weil viele Leute erst mal: Wieso denn Milch?"
Der zarte rote oder blaue Aufdruck auf den Textilien stellt sich bei näherem Hinsehen als gar nicht so milde heraus. Ein Rudel Wölfe ziert die Vorderseite, während auf dem Rücken ein kurzer Text zitiert ist.
"Warum Wölfe? Ich habe einen Sohn (lacht), der ist sehr ungezähmt, und ich hab ein Buch gelesen während meiner frühen Mutterschaft von einer Psychoanalytikerin: Die Wolfsfrau (...) über die Frau und ihre Familie, dass man da Parallelen zum Wolfsrudel ziehen kann im Verhalten, und dann hab ich ein Wolfsrudel gezeichnet, aber die Erklärung dieser Zeichnung sollte auf die Rückseite des Shirts kommen, nämlich ein enzyklopädischer Text über Wölfe."
Die Suche nach Sinn hat sich gelohnt. Das Geschäft läuft an. Aber Nina Lorkovic hat noch einen wichtigen Wunsch offen – für sich, natürlich, aber auch für die Idee des Fairen Handels.
"Ich bekomme viel, viel Applaus, aber der führt die Menschen nicht soweit, als dass die tatsächlich kaufen – denn erst dann findet der faire Handel statt. Der Bereich von Fair Fashion wird immer größer, es ist keine muffige 80er-Jahre Öko-Mode mehr, es gibt junge, coole Labels, bis hin zum total schicken Outfit, es wird das Spektrum wird größer und größer. Man muss es halt unterstützen, dann wird es noch größer."
***
Für die Abmoderation:
Hinweis auf die Internetseite: www.milch-fairtradeshirt.de Hier kann man die kleine aber feine Milch-Kollektion betrachten und auch kaufen – und mehr über Nina Lorkovic erfahren.
Nina Lorkovic lebt in Köln als alleinerziehende Mutter. Sie ist schmal und lebhaft, man sieht ihr an, dass sie sich das Leben nicht leicht macht. Das Großziehen ihres Sohnes reichte ihr nicht als Antwort auf die Sinnfrage.
"Das Leben muss bisschen mehr hergeben als für Medienagenturen Nächte über vor dem Rechner zu sitzen, also das war – Null, das war einfach nichts für mich."
Bevor ihr Kind zur Welt kam, war Nina Lorkovic eine passionierte Globetrotterin, die mit Rucksack durch die Welt reiste – auch durch die sogenannte Dritte Welt.
"Ich interessier mich für andere Kulturen und ich habe aber auch gesehen, dass es tatsächlich Ungerechtigkeit gibt. Ich hab mir Bücher gekauft, ich hab Zeitungsartikel gelesen dann, dass Fairtrade in Deutschland jetzt auch Baumwolle mit in die Zertifizierung genommen hat, und ab da hat's Klick gemacht und ich hab gedacht: Okay, das ist es."
Von diesem Klick bis zum ersten Fairtrade-Bio-T-Shirt war es allerdings noch ein weiter Weg. Wer an seine Produkte das Fairtrade-Lable heften möchte, muss einen langen Prozess durchlaufen. Transfair heißt die zuständige Stelle mit Hauptsitz in Köln. Hier ließ sich Nina Lorkovic zunächst beraten.
"Ich kam raus und dachte: Super. Ich bin da mit der Sicherheit rausgegangen, ich weiß, wenn ich noch irgendwelche Fragen habe, wenn da noch ne Bremse ist, dann kann ich diese Frau kontaktieren, die hat Erfahrung, die weiß aber auch, dass ich ne Einzelnunternehmerin bin, die war da sehr aufgeschlossen. Und ich fühlte mich da sehr gut aufgehoben und fing dann an."
Im Jahr 2007 legte Nina Lorkovic dann richtig los. Als Designerin entwirft sie bis heute Baumwoll-Shirts, die nach ethisch und ökologisch sauberen Richtlinien in Indien und Marokko hergestellt werden. T-Shirts, Langarm-Shirts, Taschen und Schals für Kinder und Erwachsene gehören in ihre Reihe. Der Name des Labels ist "Milch".
"Warum Milch? Zum einen, weil es ein schön klingendes deutsches Wort ist, wie ich finde, zum anderen, so rein und gesund und stärkend wie die Milch soll auch mein Milch-Shirt sein, der Name ist prägnant, bleibt sehr gut hängen – weil viele Leute erst mal: Wieso denn Milch?"
Der zarte rote oder blaue Aufdruck auf den Textilien stellt sich bei näherem Hinsehen als gar nicht so milde heraus. Ein Rudel Wölfe ziert die Vorderseite, während auf dem Rücken ein kurzer Text zitiert ist.
"Warum Wölfe? Ich habe einen Sohn (lacht), der ist sehr ungezähmt, und ich hab ein Buch gelesen während meiner frühen Mutterschaft von einer Psychoanalytikerin: Die Wolfsfrau (...) über die Frau und ihre Familie, dass man da Parallelen zum Wolfsrudel ziehen kann im Verhalten, und dann hab ich ein Wolfsrudel gezeichnet, aber die Erklärung dieser Zeichnung sollte auf die Rückseite des Shirts kommen, nämlich ein enzyklopädischer Text über Wölfe."
Die Suche nach Sinn hat sich gelohnt. Das Geschäft läuft an. Aber Nina Lorkovic hat noch einen wichtigen Wunsch offen – für sich, natürlich, aber auch für die Idee des Fairen Handels.
"Ich bekomme viel, viel Applaus, aber der führt die Menschen nicht soweit, als dass die tatsächlich kaufen – denn erst dann findet der faire Handel statt. Der Bereich von Fair Fashion wird immer größer, es ist keine muffige 80er-Jahre Öko-Mode mehr, es gibt junge, coole Labels, bis hin zum total schicken Outfit, es wird das Spektrum wird größer und größer. Man muss es halt unterstützen, dann wird es noch größer."
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Für die Abmoderation:
Hinweis auf die Internetseite: www.milch-fairtradeshirt.de Hier kann man die kleine aber feine Milch-Kollektion betrachten und auch kaufen – und mehr über Nina Lorkovic erfahren.